Umfassender Leitfaden für den Besuch des Stephansdoms in Wien, Österreich
Datum: 16/07/2024
Einleitung
Der Stephansdom, auch bekannt als Sankt Stephanskathedrale, ist eines der ikonischsten Wahrzeichen Wiens und verkörpert Jahrhunderte religiösen, kulturellen und architektonischen Erbes der Stadt. Seine Ursprünge reichen bis ins Jahr 1137 zurück, als Herzog Heinrich II. Jasomirgott den Bau initiierte. Anfangs eine bescheidene romanische Kirche, hat sie sich im Laufe der Jahre zu einer prächtigen gotischen Kathedrale entwickelt, die atemberaubende architektonische Merkmale und filigrane Details aufweist (Vienna Unwrapped). Im Laufe der Jahrhunderte hat der Stephansdom bedeutende historische Ereignisse miterlebt, darunter die Belagerungen der Osmanen und die verheerenden Schäden während des Zweiten Weltkriegs, gefolgt von einer bemerkenswerten Wiederaufbauleistung, die die Widerstandsfähigkeit Wiens symbolisiert (Wien Tourismus). Heute ist die Kathedrale ein zentraler Ort der Anbetung, ein kulturelles Symbol und eine wichtige Touristenattraktion, die jährlich Millionen von Besuchern anzieht, um ihre reiche Geschichte und architektonische Pracht zu erkunden. Dieser umfassende Leitfaden behandelt die historische Bedeutung der Kathedrale, architektonische Highlights und bietet wichtige Besucherinformationen, um ein bereicherndes Erlebnis an diesem großartigen Ort zu gewährleisten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichte des Stephansdoms
- Architektonische Highlights
- Erhaltungsmaßnahmen
- Besucherinformationen
- Einzigartige Aspekte und Veranstaltungen
- FAQ
- Fazit
- Referenzen
Geschichte des Stephansdoms
Frühe Anfänge und Bau
Der Stephansdom, auch als St. Stephanskathedrale bekannt, steht als Zeugnis der reichen Geschichte und architektonischen Fähigkeiten Wiens. Die Ursprünge des Stephansdoms gehen auf das Jahr 1137 zurück, als der Bau auf Befehl von Herzog Heinrich II. Jasomirgott begann. Die erste Struktur wurde 1160 fertiggestellt, war aber im Vergleich zur heutigen prächtigen gotischen Kathedrale eine bescheidene romanische Kirche. Die Kirche wurde 1147 geweiht, und frühe romanische Elemente sind noch immer im Riesentor (Riesentor) und den Heidentürmen (Heidentürme) zu sehen.
Gotische Transformation
Die Transformation des Stephansdoms in ein gotisches Meisterwerk begann im 14. Jahrhundert. Im Jahr 1359 legte Herzog Rudolf IV., bekannt als „der Stifter“, den Grundstein für die gotische Erweiterung. In dieser Zeit wurde auch der Südturm (Südturm) errichtet, der eines der bekanntesten Merkmale der Kathedrale bleibt. Der Turm, der 1433 fertiggestellt wurde, erhebt sich beeindruckende 136 Meter (446 Fuß) hoch und bietet einen Panoramablick auf Wien. Die filigrane Steinmetzarbeit und die detaillierten Skulpturen am Turm sind ein Beispiel für die gotische Betonung auf Vertikalität und Ornamentik.
Der Nordturm und unvollendete Ambitionen
Der Nordturm (Nordturm) sollte der Südturm spiegeln, doch sein Bau stand vor zahlreichen Herausforderungen. Die Arbeiten am Nordturm begannen 1450, wurden jedoch 1511 wegen finanzieller Engpässe und sich ändernder architektonischer Geschmacksrichtungen eingestellt. Der Turm blieb unvollendet und wurde 1579 mit einer Renaissance-Kuppel abgeschlossen. Trotz seines unvollendeten Zustands beherbergt der Nordturm die Pummerin, eine der größten freischwingenden Glocken Europas, die etwa 21.400 Kilogramm (47.000 Pfund) wiegt.
Reformation und Barockeinfluss
Das 16. Jahrhundert brachte bedeutende religiöse und politische Umwälzungen in Europa, und der Stephansdom blieb nicht verschont. Während der Reformation erlebte die Kathedrale Zeiten der Vernachlässigung und Bilderstürmerei. Doch die Barockzeit im 17. Jahrhundert brachte ein Wiederaufleben des Interesses an der Kathedrale. Es wurden barocke Elemente hinzugefügt, darunter der Hochaltar, der von Tobias Pock entworfen und 1647 fertiggestellt wurde. Der dramatische, theatralische Stil des Altars spiegelt die barocke Betonung auf Pracht und emotionale Wirkung wider.
Zweiter Weltkrieg und Wiederaufbau
Der Stephansdom erlitt während des Zweiten Weltkriegs erhebliche Schäden. Am 12. April 1945 verursachten von sich zurückziehenden deutschen Truppen gelegte Brände und anschließendes Plündern den Einsturz des Daches, und ein Großteil des Innenraums wurde zerstört. Der Wiederaufbau der Kathedrale wurde zum Symbol für die Widerstandsfähigkeit und den Willen Wiens. Die Restaurierungsarbeiten, die unter der Leitung des Architekten Karl Holey sofort nach dem Krieg begannen und 1952 abgeschlossen wurden, gestalteten das neue Dach, das mit 230.000 glasierten Fliesen verziert ist, die die Wappen der Habsburger und Wiens formen, zu einem markanten Merkmal der Nachkriegsrestaurierung.
Bedeutung in der Gegenwart
Heute ist der Stephansdom nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern auch ein kulturelles und historisches Wahrzeichen. Er zieht jährlich Millionen von Besuchern an, die von seiner architektonischen Schönheit und historischen Bedeutung angezogen werden. Die Rolle der Kathedrale im kulturellen Leben Wiens wird durch ihre Nutzung für bedeutende Ereignisse, wie die Beerdigung von Kaiser Franz Joseph I. im Jahr 1916 und die Hochzeit von Erzherzog Karl und Prinzessin Zita von Bourbon-Parma im Jahr 1911, unterstrichen.
Architektonische Highlights
Das Kirchenschiff und der Chor
Das Kirchenschiff und der Chor des Stephansdoms sind herausragende Beispiele gotischer Architektur. Das Kirchenschiff mit seinen hoch aufragenden Rippengewölben und spitzen Bögen vermittelt ein Gefühl von Vertikalität und Leichtigkeit. Der Chor, der 1340 fertiggestellt wurde, zeichnet sich durch filigrane Steinmetzarbeiten und bunte Glasfenster aus, die biblische Szenen und Heilige darstellen. Das Design des Chors reflektiert die gotische Betonung auf Höhe und Licht und soll Ehrfurcht und Bewunderung inspirieren.
Die Katakomben
Unter dem Stephansdom befindet sich ein Netzwerk von Katakomben, die als letzte Ruhestätte vieler bedeutender Persönlichkeiten, darunter Mitglieder der Habsburger-Dynastie, dienen. Die Katakomben enthalten auch die Überreste von über 11.000 Menschen, die während der Pest im 18. Jahrhundert starben. Besucher können an Führungen durch die Katakomben teilnehmen und einen Einblick in die düstere Geschichte Wiens erhalten.
Die Kanzel
Die Kanzel des Stephansdoms, die von Anton Pilgram im frühen 16. Jahrhundert geschaffen wurde, ist ein Meisterwerk der spätgotischen Skulptur. Die Kanzel ist mit filigranen Schnitzereien von Heiligen, Tieren und mythologischen Kreaturen verziert. Pilgrams Selbstporträt befindet sich am Sockel der Kanzel und zeugt von den Fähigkeiten und dem Stolz des Künstlers auf sein Werk.
Die Orgel
Der Stephansdom beherbergt mehrere Orgeln, von denen die Riesenorgel die bekannteste ist. Sie wurde 1960 erbaut und verfügt über 10.000 Pfeifen, was sie zu einer der größten Orgeln Europas macht. Die ursprüngliche Orgel, die 1513 gebaut wurde, wurde 1945 durch einen Brand zerstört. Die aktuelle Orgel wird für Konzerte und liturgische Feierlichkeiten genutzt und trägt zum reichen musikalischen Erbe der Kathedrale bei.
Die Kapellen
Der Stephansdom verfügt über mehrere Kapellen, die jeweils einzigartige architektonische und künstlerische Elemente aufweisen. Die Barbara-Kapelle im Südtransept ist mit Fresken geschmückt, die Szenen aus dem Leben der Heiligen Barbara darstellen. Die Kreuzkapelle im Nordtransept beherbergt ein Kruzifix aus dem 15. Jahrhundert und ein Denkmal für die Opfer der Pest. Die an der Eingangshalle gelegene Katharinenkapelle ist für ihre wunderschönen Glasfenster bekannt (Vienna Unwrapped).
Das Dach
Eines der auffälligsten Merkmale des Stephansdoms ist sein farbenprächtiges Ziegeldach. Das Dach ist mit 230.000 glasierten Ziegeln verziert, die in komplizierten Mustern angeordnet sind. Die Südseite des Daches zeigt den Doppeladler, das Symbol der Habsburger-Dynastie, während die Nordseite die Wappen der Stadt Wien und der Republik Österreich darstellt. Mit einer Neigung von 80 Grad ist das Dach so konzipiert, dass sich kein Schnee ansammelt (Atlas Obscura).
Der Südturm (Südturm)
Der Südturm, auch als Steffl bekannt, ist das bekannteste Merkmal des Stephansdoms. Er wurde 1433 nach 75 Jahren Bauzeit fertiggestellt und ist 136 Meter hoch. Der Turmspitze ist ein herausragendes Beispiel gotischer Architektur mit filigranem Steinrelief und Spitzbögen. Besucher können die 343 Stufen zum Wächterzimmer hinaufsteigen und einen Panoramablick auf Wien genießen. Der Turm beherbergt auch die Pummerin, die größte Glocke Österreichs, die 21.383 Kilogramm wiegt (Offizielle Webseite des Stephansdoms).
Der Nordturm (Nordturm)
Im Gegensatz zum Südturm bleibt der Nordturm unvollendet. Der Bau begann 1450, wurde jedoch 1511 wegen finanzieller Engpässe und sich ändernder architektonischer Geschmacksrichtungen eingestellt. Der Turm wurde 1579 mit einer Renaissance-Kuppel abgeschlossen. Trotz seines unvollendeten Zustands beherbergt der Nordturm die zweitgrößte Glocke der Kathedrale, die „Neue Pummerin“, die aus dem Metall der ursprünglichen Glocke gegossen wurde, die während des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde (Wien Tourismus).
Das Grab des Kaisers Friedrich III.
Das Grab des Kaisers Friedrich III., das sich im Apostelchor befindet, ist ein bemerkenswertes Beispiel spätgotischer Skulptur. Das Grab, das von Niclas Gerhaert van Leyden geschaffen wurde, dauerte 45 Jahre bis zur Fertigstellung und wurde 1513 abgeschlossen. Der Sarkophag ist mit 240 Statuen und Reliefs verziert, die Szenen aus dem Leben des Kaisers und der Passion Christi darstellen. Das Grab gilt als eines der wichtigsten Kunstwerke des Stephansdoms (Sacred Destinations).
Der Hochaltar
Der Hochaltar, der 1647 von Tobias Pock geschaffen wurde, ist ein atemberaubendes Beispiel barocker Kunst. Der Altar besteht aus schwarzem Marmor und zeigt ein zentrales Gemälde, das die Steinigung des heiligen Stephanus darstellt. Das Gemälde wird von Statuen des heiligen Leopold und des heiligen Florian, der Schutzheiligen Österreichs, flankiert. Der Altar wird von einer vergoldeten Statue der Jungfrau Maria gekrönt, die den Triumph der katholischen Kirche symbolisiert (Wien Tourismus).
Der Wiener Neustädter Altar
Der Wiener Neustädter Altar, der sich im Südchor befindet, ist ein gotischer Flügelaltar aus dem Jahr 1447. Der Altar zeigt ein zentrales Paneel, das die Krönung der Jungfrau darstellt, flankiert von Szenen aus dem Leben Christi. Die Flügel des Altars sind mit Bildern von Heiligen und Aposteln verziert. Der Altar gilt als eines der feinsten Beispiele gotischer Kunst in Österreich (Atlas Obscura).
Die Buntglasfenster
Der Stephansdom ist berühmt für seine schönen Buntglasfenster aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Die Fenster im Südchor zeigen Szenen aus dem Leben Christi und der Jungfrau Maria, während die Fenster im Nordchor Bilder von Heiligen und Aposteln darstellen. Die Fenster sind ein Zeugnis für die Fähigkeiten und die Kunstfertigkeit mittelalterlicher Handwerker (Rick Steves Europe).
Erhaltungsmaßnahmen
Die Erhaltung der strukturellen Integrität und des künstlerischen Erbes des Stephansdoms ist eine fortlaufende Herausforderung. Das Mauerwerk der Kathedrale ist anfällig für Witterungseinflüsse und Verschmutzung und erfordert regelmäßige Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen. Die Dombauhütte des Stephansdoms ist für diese Bemühungen verantwortlich und beschäftigt hochqualifizierte Handwerker, die traditionelle Techniken anwenden, um die historische Authentizität der Kathedrale zu bewahren.
Besucherinformationen
Öffnungszeiten
- Öffnungszeiten: Montag bis Samstag - 6:00 Uhr bis 22:00 Uhr, Sonntag - 7:00 Uhr bis 22:00 Uhr
- Stephansdom Tickets: Tickets können online oder am Eingang der Kathedrale erworben werden.
Ticketpreise
- Allgemeiner Eintritt: 6,00 €
- Ermäßigter Eintritt: 3,50 € (Studenten, Senioren)
- Kostenfrei für Kinder unter 14 Jahren
Reisetipps
- Beste Besuchszeit: Früh morgens oder am späten Nachmittag sind weniger Besucher anwesend.
- Kleiderordnung: Angemessene Kleidung ist erforderlich, da es sich um einen Ort der Anbetung handelt.
- Führungen: In mehreren Sprachen verfügbar und sehr zu empfehlen für ein tieferes Verständnis.
Barrierefreiheit
Der Stephansdom ist für Besucher mit Behinderungen zugänglich, mit Rampen und Aufzügen für eine leichte Navigation. Es werden auch spezielle Führungen für Besucher mit Behinderungen angeboten.
Attraktionen in der Nähe
- Hofburg: Ein kurzer Spaziergang vom Stephansdom entfernt, ein Muss für jeden Wien-Besucher.
- Albertina Museum: Bekannt für seine umfangreiche Kunstsammlung, ebenfalls in der Nähe gelegen.
- Graben: Eine berühmte Einkaufsstraße mit historischer Bedeutung.
Einzigartige Aspekte und Veranstaltungen
Der Stephansdom beherbergt das ganze Jahr über eine Vielzahl von Sonderveranstaltungen, darunter klassische Konzerte, religiöse Zeremonien und Führungen, die tiefere Einblicke in seine Geschichte und Architektur bieten. Fotografen finden zahlreiche malerische Plätze sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kathedrale.
FAQ
Q: Was sind die Öffnungszeiten des Stephansdoms?
- A: Montag bis Samstag - 6:00 Uhr bis 22:00 Uhr, Sonntag - 7:00 Uhr bis 22:00 Uhr
Q: Wie viel kostet der Eintritt in den Stephansdom?
- A: Allgemeiner Eintritt - 6,00 €, Ermäßigter Eintritt - 3,50 € (Studenten, Senioren), Kinder unter 14 Jahren frei
Q: Gibt es Führungen im Stephansdom?
- A: Ja, Führungen sind in mehreren Sprachen verfügbar.
Q: Ist der Stephansdom für Besucher mit Behinderungen zugänglich?
- A: Ja, es gibt Rampen und Aufzüge für einen einfachen Zugang.
Fazit
Der Stephansdom ist mehr als nur ein architektonisches Wunderwerk; er ist ein lebendiges Symbol für Wiens reiches historisches und kulturelles Erbe. Von seinen frühen romanischen Anfängen über seine gotische Transformation bis hin zu seinen barocken Einflüssen verkörpert die Kathedrale die sich entwickelnde künstlerische und religiöse Geschichte der Stadt. Trotz der Verwüstungen durch Kriege und die Zeit haben die Restaurierungsbemühungen