
Ein umfassender Reiseführer für den Besuch des Cabaret Fledermaus, Wien, Österreich
Datum: 04.07.2025
Einleitung
Das Cabaret Fledermaus ist einer der ikonischsten Veranstaltungsorte Wiens vom Anfang des 20. Jahrhunderts, gefeiert für seine bahnbrechende Verschmelzung von Kunst, Architektur und Performance. Konzipiert von der Wiener Werkstätte und entworfen von Josef Hoffmann, verkörperte es das Konzept des Gesamtkunstwerks – ein „Gesamtkunstwerk“, bei dem jedes Detail, von der Möblierung bis zur Bühnenkomposition, zu einem immersiven Kunsterlebnis beitrug. Obwohl das ursprüngliche Kabarett nur kurz von 1907 bis 1913 betrieben wurde, besteht sein Einfluss durch Museumsausstellungen, Rekonstruktionen und einen gleichnamigen modernen Nachtclub fort. Dieser umfassende Reiseführer bietet einen detaillierten Einblick in die Geschichte, die künstlerische Bedeutung und Besuchererfahrungen des Cabaret Fledermaus sowie praktische Reisetipps für alle, die das einzigartige kulturelle Erbe Wiens erkunden möchten (Mahler Foundation; Apollo Magazine).
Inhaltsverzeichnis
- Ursprünge und Gründervision
- Architektonische und künstlerische Innovation
- Programm und Aufführungen
- Kultureller Kontext und Vermächtnis
- Künstlerische Zusammenarbeiten
- Besuch heute: Öffnungszeiten, Tickets, Barrierefreiheit
- Attraktionen in der Nähe
- Häufig gestellte Fragen (FAQ)
- Besuchertipps
- Quellen und weiterführende Literatur
Ursprünge und Gründervision
Das Cabaret Fledermaus wurde 1907 an der Kreuzung von Kärntner Straße und Johannesgasse im historischen 1. Bezirk Wiens eingeweiht. Seine Entstehung wurde von Fritz Waerndorfer, einem zentralen Kunstmäzen, vorangetrieben und von dem Kollektiv der Wiener Werkstätte, zu dem Josef Hoffmann und Koloman Moser gehörten, verwirklicht. Die Stätte zielte darauf ab, die Grenzen zwischen Architektur, Design und Performance aufzulösen und eine ganzheitliche künstlerische und soziale Erfahrung zu bieten, wie es Wien zuvor noch nicht gesehen hatte (Mahler Foundation; Barbican).
Architektonische und künstlerische Innovation
Hoffmanns architektonische Vision machte das Cabaret Fledermaus zu einem Vorbild für avantgardistisches Design. Der Raum zeichnete sich durch einen breiten, intimen Hauptsaal aus – im Gegensatz zu traditionellen langen Auditorien –, der eine direkte Verbindung zwischen Darstellern und Publikum förderte. Die Innenausstattung umfasste über 7.000 handgefertigte Keramikfliesen in lebhaften Mosaiken von Michael Powolny und Bertold Löffler, einen Schachbrettboden sowie speziell entworfene Stühle, Tische und dekorative Elemente. Selbst die Uniformen der Kellner und die Menükarten spiegelten die einheitliche künstlerische Philosophie des Kabaretts wider (Klimt Database; Only Apartments Blog).
Programm und Aufführungen
Von seiner Eröffnung an war das Cabaret Fledermaus eine Bühne für experimentelle und vielseitige Darbietungen. Die Eröffnungsveranstaltung zeigte die Tänzerin Gertrude Barrison zu Edvard Griegs „Morgenstimmung“ in einem Kostüm von Fritz Zeymer. Das Lokal bot ein vielfältiges Repertoire – darunter satirische Sketche, Schattenspiele, Tanz, Musik und literarische Lesungen –, das oft mit von Künstlern gestalteten Programmen und Postern von Persönlichkeiten wie Oskar Kokoschka und Moriz Jung dokumentiert wurde (ArtBlart). Dieser interdisziplinäre Ansatz positionierte das Kabarett als Schmelztiegel für die modernistischsten Bewegungen Wiens.
Kultureller Kontext und Vermächtnis
Das Cabaret Fledermaus entstand inmitten einer Zeit intensiven kulturellen Wandels in Wien und parallel zu ähnlichen Entwicklungen an Orten wie dem Pariser Le Chat Noir und dem Zürcher Cabaret Voltaire. Es entwickelte sich zu einem Treffpunkt für Avantgarde-Künstler, Schriftsteller und Designer und trug dazu bei, die Wiener Kultur vom Jugendstil zum Expressionismus zu transitionieren. Sein Gesamtkunstwerk-Ethos inspirierte nachfolgende europäische Stätten und nahm spätere Entwicklungen der Multimedia- und immersiven Kunst vorweg (Artsy; Apollo Magazine).
Künstlerische Zusammenarbeiten
Das Cabaret Fledermaus war eine Präsentation künstlerischer Synergien. Hoffmanns architektonische Meisterschaft wurde durch die Keramiken von Powolny und Löffler, die Grafiken von Kokoschka und Beiträge von Gustav Klimt, Fritz Dietl und anderen ergänzt. Sogar Le Corbusier, damals ein junger Architekt, schuf 1907 einen Entwurf für das Kabarett. Diese Kollaborationen führten zu einer einheitlichen visuellen und atmosphärischen Identität, wobei die Originalprogramme und Poster nun in den Wiener Museen Albertina und MAK aufbewahrt werden (ArtBlart).
Besuch heute: Öffnungszeiten, Tickets, Barrierefreiheit
Museen und Rekonstruktionen
Obwohl der Originalschauplatz 1913 schloss und seine Innenräume nicht erhalten blieben, lebt das Vermächtnis des Cabaret Fledermaus durch Rekonstruktionen und Ausstellungen in Wiener Museen wie dem Belvedere, der Albertina und dem MAK weiter. Im Jahr 2019 wurde eine sorgfältige Rekonstruktion der ikonischen Bar im Barbican Art Gallery in London und später in Wien ausgestellt, die einem modernen Publikum einen seltenen Einblick in sein innovatives Design bot (Klimt Database).
Besuchszeiten & Barrierefreiheit
- Belvedere Museum: Täglich geöffnet, normalerweise von 10:00 bis 18:00 Uhr.
- Albertina Museum: Dienstag bis Sonntag, 10:00 bis 18:00 Uhr; Donnerstag bis 21:00 Uhr.
- MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst: Dienstag bis Sonntag, 10:00 bis 18:00 Uhr.
Alle genannten Häuser sind rollstuhlgerecht und bieten Führungen an. Prüfen Sie immer die offiziellen Websites der Museen bezüglich aktueller Öffnungszeiten und Ausstellungspläne.
Tickets & Führungen
Die Eintrittspreise liegen zwischen 15 und 20 Euro, mit Ermäßigungen für Studenten, Senioren und Kinder. Kombi-Tickets und Tickets für Sonderausstellungen sind oft erhältlich. Führungen, die sich auf das künstlerische und das Designerbe Wiens konzentrieren, schließen häufig das Cabaret Fledermaus als Highlight ein. Buchen Sie Touren über die Besucherdienste der Museen oder vertrauenswürdige lokale Anbieter.
Modernes Cabaret Fledermaus Nachtclub
Der Geist des Originals lebt in einem modernen Nachtclub (Spiegelgasse 2, 1010 Wien) weiter, der das avantgardistische Erbe des Kabaretts mit Themen-Tanznächten, Konzerten und Performance-Veranstaltungen ehrt.
- Öffnungszeiten: Jeden Abend ab 21:00 Uhr bis 4:00 Uhr oder später geöffnet.
- Tickets: Eintrittspreise variieren je nach Veranstaltung, von 5–15 Euro. Tickets online oder an der Abendkasse kaufen; Vorverkauf wird für Sonderveranstaltungen empfohlen (Fledermaus.at; Nightflow).
Anfahrt
Sowohl der ursprüngliche Standort als auch der aktuelle Nachtclub befinden sich zentral im 1. Wiener Gemeindebezirk und sind gut erreichbar mit:
- U-Bahn: Karlsplatz (U1, U2, U4) oder Stephansplatz (U1, U3)
- Straßenbahn: Linien 1, 2, D
- Zu Fuß: Nur wenige Schritte vom Stephansdom und der Wiener Staatsoper entfernt
Attraktionen in der Nähe
Kombinieren Sie Ihren Besuch mit historischen und kulturellen Stätten wie:
- Stephansdom
- Wiener Staatsoper
- Albertina Museum
- MuseumsQuartier
- Secessionsgebäude
- Einkaufsstraße Kärntner Straße
Sonderveranstaltungen und Fotospots
Museen veranstalten gelegentlich Veranstaltungen und Rekonstruktionen, die vom Cabaret Fledermaus inspiriert sind, insbesondere während Kulturfestivals. Fotografie von Ausstellungen und Plakaten ist im Allgemeinen erlaubt; prüfen Sie die Richtlinien des jeweiligen Veranstaltungsortes.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
F: Kann ich das originale Cabaret Fledermaus besuchen? A: Der Originalschauplatz existiert nicht mehr, aber sein Erbe kann durch Museumsausstellungen und Rekonstruktionen in Wien erlebt werden.
F: Gibt es Führungen zum Cabaret Fledermaus? A: Ja, mehrere Museen und Reiseveranstalter bieten geführte Erlebnisse mit Fokus auf Wiens Kunstgeschichte an.
F: Ist der Nachtclub für Besucher mit Behinderungen zugänglich? A: Museen und der moderne Nachtclub sind im Allgemeinen rollstuhlgerecht. Kontaktieren Sie die Veranstaltungsorte für spezifische Details.
F: Wann sind die besten Besuchszeiten? A: Wochentage und frühe Nachmittage sind in Museen weniger überfüllt; für das Nachtleben sind Wochenenden und thematische Veranstaltungsabende am beliebtesten.
F: Wie erhalte ich Tickets? A: Für Ausstellungen erwerben Sie Tickets über die Museums-Websites oder vor Ort. Für den Nachtclub kaufen Sie online oder an der Abendkasse, insbesondere für Sonderveranstaltungen.
F: Sind Parkmöglichkeiten vorhanden? A: Parkplätze im Stadtzentrum sind begrenzt; nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel oder nahegelegene Parkhäuser.
Besuchertipps
- Planen Sie voraus: Prüfen Sie die Museums-Websites auf Ausstellungsdaten und buchen Sie Tickets im Voraus.
- Kombinieren Sie Erlebnisse: Verbinden Sie Ihren Besuch von Ausstellungen im Zusammenhang mit dem Cabaret Fledermaus mit Sightseeing im historischen Zentrum Wiens.
- Genießen Sie das Nachtleben: Für einen lebhaften Abend besuchen Sie eine Themen-Nacht im modernen Cabaret Fledermaus Club.
- Entdecken Sie mehr: Laden Sie die Audiala-App herunter, um aktuelle Veranstaltungskalender, virtuelle Touren und Stadtführer zu erhalten.
Visuelle Elemente und Medien
- Fügen Sie Bilder von den rekonstruierten Mosaikwänden, Schachbrettböden und Fledermaus-Stühlen mit Alt-Texten wie „Cabaret Fledermaus Schachbrettboden“ und „Fledermaus-Stuhl von Josef Hoffmann“ ein.
- Verwenden Sie interaktive Karten, um den ursprünglichen Standort, den aktuellen Nachtclub und nahegelegene Attraktionen zu lokalisieren.
Interne Links
Quellen & weiterführende Literatur
- Mahler Foundation
- Apollo Magazine
- Barbican
- Flashbak
- Klimt Database
- Nightflow
- Artsy
- The Article
- Fledermaus.at