
Umfassender Leitfaden für den Besuch des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands (DÖW) in Wien
Datum: 14.06.2025
Einleitung
Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) ist eine der bedeutendsten historischen Stätten Wiens, die sich der Dokumentation des österreichischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus und der Erinnerung an die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung widmet. Das 1963 von Überlebenden, Widerstandskämpfern und Gelehrten gegründete DÖW ist zu einem Eckpfeiler für Forschung, Bildung und Erinnerung geworden, das Österreichs Nachkriegsdebatten herausfordert und das historische Verständnis voranbringt. Dieser Leitfaden bietet detaillierte Besucherinformationen, beleuchtet die historische und kulturelle Bedeutung des Zentrums und enthält praktische Tipps, um Ihren Besuch optimal zu gestalten.
Für die neuesten Updates und offizielle Details konsultieren Sie die DÖW-Website, Vindobona und TracesOfWar.
Inhalte
- Historische und Kulturelle Bedeutung
- Ausstellungen
- Dauerausstellung
- Wechsel- und Sonderausstellungen
- Archivalische Sammlungen
- Überblick über die Bestände
- Sondersammlungen
- Digitale Datenbanken
- Besucherinformationen
- Standort und Anfahrt
- Öffnungszeiten
- Eintrittspreise und Tickets
- Barrierefreiheit
- Führungen und Bildungsprogramme
- Gästeinrichtungen
- Reisetipps
- Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen in der Nähe
- Visuelle und Interaktive Elemente
- Häufig gestellte Fragen (FAQ)
- Fazit und Handlungsaufforderung
- Quellen und Weiterführende Literatur
Historische und Kulturelle Bedeutung
Das DÖW ist entscheidend für Österreichs Auseinandersetzung mit seiner Geschichte während der NS-Zeit. Das Zentrum, gegründet von Betroffenen nationalsozialistischer Verfolgung, brach das Schweigen über Österreichs Rolle im Zweiten Weltkrieg, stellte den Mythos Österreichs als bloßes “erstes Opfer” nationalsozialistischer Aggression in Frage und legte die Komplexität von Kollaboration, Widerstand und Überleben offen. Heute wird das DÖW für seinen Beitrag zur historischen Aufarbeitung Österreichs und seinen anhaltenden Einfluss auf den öffentlichen Diskurs und die Bildung anerkannt (Vindobona).
Das Zentrum ehrt mit seinen Ausstellungen und Archiven vielfältige Gruppen, die vom NS-Regime betroffen waren, darunter Juden, Roma und Sinti, politische Gegner und andere. Es dient sowohl als Forschungseinrichtung als auch als öffentliches Mahnmal, das die Erinnerung fördert und sich für Menschenrechte und demokratische Werte einsetzt.
Ausstellungen
Dauerausstellung
Die Dauerausstellung bietet eine chronologische und thematische Reise durch Österreichs turbulentes 20. Jahrhundert und konzentriert sich auf:
- Den Aufstieg des Nationalsozialismus und den “Anschluss”
- Politische Unterdrückung und Widerstandsakte
- Verfolgung von Juden, Roma, Sinti und anderen Minderheiten
- Zeugnisse von Überlebenden und Originaldokumente
- Nachkriegsgerechtigkeit und Erinnerungskultur
Zu den wichtigen Merkmalen gehören Originaldokumente, Artefakte, Fotografien und multimediale Installationen wie Videozeugnisse und digitale Zeitleisten. Der thematische Ansatz hilft den Besuchern, die Bandbreite der Widerstandsleistungen und die verheerenden Auswirkungen der NS-Politik zu verstehen (DÖW Geschichte).
Wechsel- und Sonderausstellungen
Das DÖW kuratiert regelmäßig Wechselausstellungen zu Themen wie österreichische Freiwillige im Spanischen Bürgerkrieg, Exilerfahrungen und aktuelle Herausforderungen im Zusammenhang mit Rechtsextremismus. Diese Ausstellungen werden durch Vorträge, Podiumsdiskussionen und Workshops ergänzt, die den Besuchern eine dynamische und aktuelle Auseinandersetzung bieten (EHRI-Projekt).
Archivalische Sammlungen
Überblick über die Bestände
Die Archive des DÖW sind eine unschätzbare Ressource für Forscher und die Öffentlichkeit und enthalten:
- Polizeiliche und gerichtliche Akten (1934–1945)
- Personenbezogene Akten, Briefe und Autobiografien von Opfern und Widerstandskämpfern
- Umfangreiche Fotosammlungen, die das tägliche Leben, Verfolgung und Widerstand illustrieren
- Oral-History-Interviews mit über 1.000 Personen, die zwischen 1890 und 1944 geboren wurden
Sondersammlungen
- Sammlung des KZ-Verbands: Mitgliedsanträge an den “Verband der politisch Verfolgten”.
- Exilsammlung: Dokumentation österreichischer Exilanten und des Widerstands im Ausland.
- Sammlung zum Spanischen Bürgerkrieg: Materialien zu österreichischen Freiwilligen und ihren Erfahrungen.
- Gestapo-Erkennungskarten: Indexkarten der Wiener Gestapo, unerlässlich für die Verfolgung von Opfern.
Digitale Datenbanken
- Datenbank der Opfer politischer Verfolgung: Akten von Österreichern, die aus politischen Gründen unter NS-Herrschaft verfolgt wurden.
- Datenbank der österreichischen Holocaust-Opfer: Rund 450.000 Datensätze zu jüdischen österreichischen Holocaust-Opfern (EHRI-Projekt).
Besucherinformationen
Standort und Anfahrt
- Adresse: Wipplingerstraße 6–8, 1010 Wien (Altes Rathaus)
- Öffentliche Verkehrsmittel: U2 Schottentor oder U3 Herrengasse (10 Gehminuten); mehrere Straßenbahn- und Buslinien bedienen das Gebiet.
- Detaillierte Anfahrtsbeschreibungen finden Sie auf der DÖW-Kontaktseite.
Öffnungszeiten
- Montag bis Freitag: 9:00 – 17:00 Uhr
- An Wochenenden und österreichischen Feiertagen geschlossen.
Eintrittspreise und Tickets
- Der Eintritt zur Dauerausstellung ist kostenlos.
- Spenden zur Unterstützung der laufenden Forschung und Bildung sind willkommen.
- Führungen und Bildungsprogramme erfordern eine Vorabreservierung über das offizielle Formular.
Barrierefreiheit
- Das Zentrum ist mit Aufzügen und Rampen rollstuhlgerecht zugänglich.
- Audioführer, taktile Materialien und schriftliche Transkripte stehen Besuchern mit Behinderungen zur Verfügung.
- Für spezielle Bedürfnisse kontaktieren Sie das Zentrum im Voraus.
Führungen und Bildungsprogramme
- Angebotene Führungen in Deutsch und Englisch, zugeschnitten auf Einzelpersonen, Schulklassen und Organisationen.
- Voranmeldung erforderlich; Gruppengröße ist auf 25 Personen begrenzt.
- Das DÖW bietet auch Workshops und Seminare zu Themen wie Zivilcourage, Totalitarismus und verwandten Themen an.
Gästeinrichtungen
- Garderobe für Mäntel und kleine Taschen.
- Barrierefreie Toiletten auf der Ausstellungsetage.
- Kostenloses WLAN.
- Lesesaal und Archiv (nach Voranmeldung, Mo–Fr, 9:00–16:00 Uhr) (Details zum Archivzugang).
- Kleiner Museumsshop mit Büchern und Lehrmaterialien.
Reisetipps
- Planen Sie mindestens 1–2 Stunden für Ihren Besuch ein.
- Buchen Sie Führungen im Voraus, besonders während der Schulzeit und um zentrale Gedenktage.
- Kleiden und verhalten Sie sich respektvoll aufgrund der sensiblen Natur der Exponate.
- Kombinieren Sie Ihren Besuch mit nahe gelegenen Orten wie dem Holocaust-Mahnmal am Judenplatz oder dem MuseumsQuartier.
Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen in der Nähe
- Holocaust-Mahnmal Judenplatz: Ein kurzer Spaziergang vom DÖW entfernt.
- MuseumsQuartier: Zeitgenössische Kunstmuseen und Kulturorte.
- Mariahilfer Straße: Wiens Haupteinkaufsstraße.
- Das DÖW veranstaltet regelmäßig Vorträge, Filmvorführungen, Podiumsdiskussionen und Gedenkveranstaltungen — überprüfen Sie den Veranstaltungskalender für die aktuellsten Termine.
Visuelle und Interaktive Elemente
- Multimedia-Installationen, einschließlich Zeugnissen von Überlebenden und Dokumentarfilmen.
- Interaktive Ausstellungselemente und digitale Zeitleisten.
- Virtuelle Touren und herunterladbare Bildungsressourcen auf der DÖW-Website.
Bildvorschläge:
- Außenansicht des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands (Alt-Text: „Gebäude des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands in Wien“)
- Archivmaterialien und Artefakte (Alt-Text: „Archivdokumente im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands“)
- Besucher, die Exponate betrachten (Alt-Text: „Besucher, die interaktive Ausstellungen im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands erkunden“)
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
F: Gibt es einen Eintrittspreis? A: Nein, der Eintritt zur Dauerausstellung ist kostenlos. Spenden sind willkommen.
F: Sind Führungen auf Englisch verfügbar? A: Ja, Führungen werden auf Englisch und Deutsch mit Voranmeldung angeboten.
F: Ist das Zentrum rollstuhlgerecht? A: Ja, mit Aufzügen, Rampen und barrierefreien Toiletten.
F: Darf ich drinnen fotografieren? A: Fotografieren für den persönlichen Gebrauch ist in den meisten Bereichen gestattet; Blitz und Stative sind jedoch verboten. Einige sensible Exponate dürfen nicht fotografiert werden.
F: Gibt es Einrichtungen für Forscher? A: Ja, der Lesesaal und die Archive sind nach Voranmeldung zugänglich.
F: Gibt es ein Café oder einen Geschenkshop? A: Es gibt einen kleinen Shop mit Büchern und Souvenirs; Cafés und Restaurants in der Nähe sind zu Fuß erreichbar.
Fazit und Handlungsaufforderung
Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands ist eine unverzichtbare Institution für jeden, der Österreichs Geschichte des Widerstands, der Verfolgung und der Erinnerung verstehen möchte. Seine umfassenden Ausstellungen, reichen Archive und inklusiven Bildungsprogramme machen es zu einem wichtigen Anlaufpunkt für Besucher, Studenten, Forscher und alle, die sich für Menschenrechte und historischen Dialog interessieren.
Planen Sie Ihren Besuch noch heute, indem Sie die DÖW-Website konsultieren, eine Führung buchen und verwandte Ressourcen erkunden. Für aktuelle Veranstaltungsinformationen und Bildungsmaterialien folgen Sie dem DÖW in den sozialen Medien und abonnieren Sie deren Newsletter.
Quellen und Weiterführende Literatur
- DÖW Offizielle Website
- Vindobona Artikel zum DÖW
- TracesOfWar.com - Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands
- EHRI-Projekt Institutsseite
- DÖW Besucherinformationen