
Lokomotivfabrik Floridsdorf Besuchszeiten, Tickets und historische Bedeutung in Wien, Österreich
Datum: 03.07.2025
Einleitung
Die Lokomotivfabrik Floridsdorf, im Wiener Bezirk Floridsdorf gelegen, ist ein bemerkenswertes Symbol für das industrielle und Eisenbahnerbe Österreichs. Gegründet im Jahr 1869, war diese historische Lokomotivfabrik maßgeblich an der Gestaltung des Schienennetzes der Österreichisch-Ungarischen Monarchie beteiligt und spielte eine bedeutende Rolle im Übergang Europas zum Zeitalter der dampfgetriebenen Transportmittel. Heute, obwohl das Gelände einer bedeutenden städtischen Neuentwicklungsmaßnahme unterzogen wurde, lebt sein Erbe durch restaurierte Lokomotiven, Gedenktafeln und interessante Museumsausstellungen weiter. Dieser umfassende Leitfaden bietet wichtige Informationen zu Besuchszeiten, Tickets, Barrierefreiheit und nahegelegenen Attraktionen, ergänzt durch detaillierte historische Einblicke für alle, die Wiens reiche Industriegeschichte erkunden möchten.
Historischer Überblick
Ursprünge und frühe Grundlagen
Die Wurzeln der Lokomotivfabrik Floridsdorf reichen bis zur rasanten Expansion der österreichischen Eisenbahninfrastruktur im 19. Jahrhundert zurück. Die Errichtung der ersten österreichischen Dampfeisenbahnlinie im Jahr 1837, finanziert von Salomon Mayer von Rothschild und konstruiert von Franz Xaver Riepl, katalysierte die Nachfrage im Bereich der fortschrittlichen Lokomotivherstellung (shunculture.com). Die Fabrik in Floridsdorf wurde gebaut, um diesem Bedarf gerecht zu werden, und entwickelte sich bald zu einem Zentrum für Innovation und Beschäftigung in Wien.
Wachstum und industrielle Expansion
Bis zum späten 19. und frühen 20. Jahrhundert stand die Fabrik an der Spitze der Eisenbahntechnologie und produzierte über 6.000 Lokomotiven, die Wien mit wichtigen europäischen Städten verbanden (shunculture.com). Ihr Einfluss reichte über Österreich hinaus, da hier produzierte Lokomotiven in ganz Europa und sogar bis nach Asien exportiert wurden.
Technologische Errungenschaften
Zu den Krönungen der Fabrik gehörte die Konstruktion der Dampflokomotive 12.10, Teil der legendären Reihe 214. Die 1936 gebaute 12.10 war die stärkste und schnellste Dampflokomotive Österreichs, die 154 km/h erreichen konnte und 2.700 PS leistete (Lok-Report). Heute wird diese sorgfältig restaurierte Lokomotive im Technischen Museum Wien ausgestellt und ermöglicht den Besuchern, ihr technisches Wunderwerk zu bewundern.
Die Fabrik durch Kriege und politische Veränderungen
Die Geschichte der Fabrik ist eng mit der turbulenten politischen Landschaft Österreichs im 20. Jahrhundert verbunden. Sie passte sich den sich ändernden Anforderungen während beider Weltkriege an und wurde während der NS-Zeit von der Deutschen Reichsbahn beschlagnahmt (shunculture.com). Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Fabrik ihren Betrieb unter sowjetischer Kontrolle fort und wurde später verstaatlicht, wonach sie bis zu ihrer Schließung im Jahr 1969 Lokomotiven produzierte (Wikipedia).
Sozioökonomischer und kultureller Einfluss
Über ihre industrielle Produktion hinaus spielte die Lokomotivfabrik Floridsdorf eine zentrale Rolle bei der Gestaltung der Identität und Entwicklung des Bezirks Floridsdorf. Sie förderte eine lebendige Gemeinschaft von Ingenieuren und Arbeitern, die zum städtischen Wachstum und zum technologischen Ruf Wiens beitrug (visitingvienna.com). Heute wird ihr Erbe durch Denkmäler, Straßennamen und Ausstellungen bewahrt, die ihrer Geschichte gewidmet sind.
Besuch der Lokomotivfabrik Floridsdorf: Praktische Informationen
Standort
- Adresse: Nahe Brünner Straße 57A, 21. Wiener Gemeindebezirk (Floridsdorf)
- Erreichbarkeit: Gut erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln – U-Bahn Linie U6 (Station Floridsdorf), S-Bahn sowie mehrere Straßenbahn-/Buslinien.
Besuchszeiten und Tickets
- Denkmäler und Gedenktafeln: Frei zugänglich, jederzeit für die Öffentlichkeit zugänglich.
- Bezirksmuseum Floridsdorf: Geöffnet Dienstag bis Sonntag, 10:00 - 18:00 Uhr. Moderater Eintrittspreis mit Ermäßigungen für Studenten und Senioren.
- Technisches Museum Wien (mit Lokomotive 12.10): Geöffnet Dienstag bis Sonntag, 10:00 - 17:00 Uhr. Montags und an bestimmten Feiertagen geschlossen. Eintritt: 14 € (Erwachsene), 10 € (Senioren/Studenten), Kinder unter 19 Jahren frei (Technisches Museum Wien).
- Geführte Touren: Werden periodisch vom Bezirksmuseum Floridsdorf und lokalen Geschichtsvereinen organisiert; informieren Sie sich auf deren Websites über Fahrpläne und Reservierungen.
Barrierefreiheit
- Museum und Gedenkstätten: Rollstuhlgerecht, mit Rampen und barrierefreien ÖPNV-Haltestellen in der Nähe. Bestätigen Sie Details für spezifische Veranstaltungen oder Touren.
- Gehwege: Einige unebene Bodenbeläge sind vorhanden; bequeme Schuhe werden empfohlen.
Fotografie
- Erlaubt: An Gedenkstätten im Freien und in den meisten öffentlichen Bereichen.
- Einschränkungen: Können während besonderer Veranstaltungen oder in bestimmten Ausstellungsräumen gelten.
Was gibt es zu sehen und zu erleben
Überlebende Industriebauten
Obwohl ein Großteil der ursprünglichen Fabrik ersetzt wurde (insbesondere durch die Shopping City Nord), sind einige erhaltene Backsteinbauten und Verwaltungsgebäude noch vorhanden und bieten eine greifbare Verbindung zu Floridsdorfs Industriezeitalter.
Gedenktafeln
Informationsschilder und Gedenkplaketten im Bezirk (mit Informationen auf Deutsch und Englisch) heben die Geschichte der Fabrik und ihrer Belegschaft hervor, einschließlich Denkmälern für Zwangsarbeiter des Zweiten Weltkriegs (austriasites.com).
Museumsausstellungen
- Technisches Museum Wien: Heimat der restaurierten Dampflokomotive 12.10 und zugehöriger Ausstellungen – komplett mit interaktiven Displays und Multimedia-Installationen (Lok-Report).
- Bezirksmuseum Floridsdorf: Bietet Ausstellungen zur lokalen Geschichte, einschließlich des industriellen und sozialen Erbes der Fabrik.
Historische Veranstaltungen
Jährliche Veranstaltungen wie der Tag des Denkmals bieten Möglichkeiten für spezielle Führungen, Workshops und Einblicke hinter die Kulissen.
Historische Lokomotiven im Betrieb
Erhaltene Dampflokomotiven, die ursprünglich in Floridsdorf gebaut wurden, verkehren noch auf historischen Eisenbahnen wie der Achenseebahn in Tirol (Achenseebahn Lokomotiven).
Praktische Tipps für Besucher
- Vorab-Buchung: Unabdingbar für Museumstouren, Sonderveranstaltungen und Führungen – besonders während Feiertagen oder Festivals.
- Sprache: Die meisten Führungen sind auf Deutsch; einige englischsprachige Optionen sind möglicherweise verfügbar – informieren Sie sich vorab.
- Kleidung/Wetter: Für Außenbereiche ist wettergerechte Kleidung erforderlich.
- Annehmlichkeiten: Toiletten und Sitzplätze sind vor Ort begrenzt; nahegelegene Cafés und Lokale können Ihren Besuch ergänzen.
- Respekt: Als Gedenkstätte von historischer Bedeutung beachten Sie bitte die ausgehängten Richtlinien und Anweisungen des Personals.
Nahegelegene Attraktionen
- Bezirk Floridsdorf: Erkunden Sie nahegelegene Orte wie die Pfarrkirche Donaufeld, die Villa Mautner Schlössl (Bezirksmuseum) und das Naherholungsgebiet Alte Donau.
- Technisches Museum Wien: Für einen tieferen Einblick in die österreichische Technik- und Industriegeschichte.
- Donauinsel: Ideal zum Spazierengehen oder Radfahren entlang der Donau.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
F: Wann kann ich die Lokomotivfabrik Floridsdorf besuchen? A: Gedenkstätten und Tafeln sind jederzeit zugänglich; die Öffnungszeiten von Museen und Führungen variieren – aktuelle Informationen finden Sie auf den offiziellen Websites.
F: Gibt es Eintrittspreise? A: Die Gedenkstätten sind kostenlos; Museen verlangen eine geringe Gebühr.
F: Sind Führungen verfügbar? A: Sie werden periodisch von Museen und lokalen Vereinen angeboten; eine Vorab-Buchung wird empfohlen.
F: Ist die Stätte mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar? A: Ja, sie ist gut angebunden über U6, S-Bahn und Straßenbahn/Buslinien.
F: Ist die Stätte rollstuhlgerecht? A: Die meisten öffentlichen und museumseigenen Bereiche sind zugänglich; Details zu spezifischen Veranstaltungen sind zu prüfen.
F: Wo kann ich originale Floridsdorfer Lokomotiven sehen? A: Im Technischen Museum Wien in Wien und auf der Achenseebahn in Tirol.
Umwelt- und Technologisches Erbe
Die Lokomotivfabrik Floridsdorf ist nicht nur ein industrielles Relikt, sondern auch eine Quelle der Reflexion über technologischen Fortschritt und Umweltauswirkungen. Ausstellungen beleuchten, wie historische Dampflokomotiven wie die 12.10 auf bestimmten Strecken einst nachhaltigere Reisen ermöglichten als moderne Flugtransporte (Lok-Report). Diese bleibende Hinterlassenschaft lädt Besucher ein, die Schnittstelle von Technologie, Mobilität und Umweltschutz zu betrachten.
Schlussfolgerung und Handlungsaufforderung
Die Lokomotivfabrik Floridsdorf bleibt ein unverzichtbarer Teil der industriellen Erzählung Wiens – sie zelebriert die Umwandlung der Stadt von einem Zentrum für Dampfinnovationen zu einer Metropole, die ihre Vergangenheit ehrt. Ob Sie ein Geschichtsinteressierter oder einfach nur neugierig auf die Entwicklung Wiens sind, dieser Ort bietet aufschlussreiche Einblicke und Erlebnisse durch seine Denkmäler, Museumsausstellungen und Gemeinschaftsveranstaltungen. Laden Sie für aktuelle Informationen zu Öffnungszeiten, Veranstaltungen und Führungen die Audiala-App herunter und erkunden Sie andere historische Stätten Wiens. Beschäftigen Sie sich mit dem industriellen Erbe Wiens und entdecken Sie, wie die Lokomotivfabrik Floridsdorf auch zukünftige Generationen in den Bereichen Technologie, Kultur und Umweltbewusstsein inspiriert.