Altstadt von Krakau besuchen: Ein kompletter Leitfaden
Datum: 16/08/2024
Einleitung
Die Altstadt von Krakau, ein Juwel im Herzen Polens, ist ein UNESCO-Weltkulturerbe, das für seine historische Bedeutung, architektonische Pracht und lebendige Kulturszene bekannt ist (Lonely Poland). Als bedeutende europäische Stadt im Mittelalter gegründet, bietet dieses Viertel eine einzigartige Mischung aus Geschichte, von den frühesten Ansiedlungen der Wislanen im 9. Jahrhundert bis zu seiner Blütezeit unter König Kasimir III. dem Großen (Krakow Wiki). Der mittelalterliche Stadtplan, der 1257 nach den Tatareneinfällen festgelegt wurde, umfasst den größten mittelalterlichen Marktplatz Europas, den Rynek Główny (Wikipedia). Dieser Leitfaden behandelt die reiche Geschichte, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und praktische Informationen, die Sie für einen unvergesslichen Besuch in Krakaus Altstadt benötigen, damit Sie das Beste aus diesem historischen Schatz erleben können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Frühe Anfänge und mittelalterliche Entwicklung
- Die Magdeburger Rechte und städtische Expansion
- Die goldene Ära unter Kasimir III. dem Großen
- Einflüsse der Renaissance und des Barocks
- Niedergang und Transformation unter österreichischer Herrschaft
- 20. Jahrhundert und Zweiter Weltkrieg
- Moderne Ära und UNESCO-Anerkennung
- Wichtige Sehenswürdigkeiten
- Besucherinformation: Tickets und Öffnungszeiten
- Reisetipps und nahegelegene Attraktionen
- Spezielle Veranstaltungen und Führungen
- Erhaltung und kulturelle Bedeutung
- Schlussfolgerung
- FAQ
Entdecken Sie die reiche Geschichte und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Altstadt von Krakau: Öffnungszeiten, Tickets und mehr
Frühe Anfänge und mittelalterliche Entwicklung
Die Altstadt von Krakau, auf Polnisch bekannt als Stare Miasto, hat eine reiche Geschichte, die bis ins 9. Jahrhundert zurückreicht. Die frühesten Siedlungen wurden von den Wislanen, einem mächtigen Stamm in Kleinpolen (Małopolska), im Bereich der heutigen Kanonicza- und Grodzka-Straße in der Nähe des Wawel-Hügels gegründet (Krakow Wiki). Diese frühen Siedlungen waren mit einer Eichenpalisade befestigt und von den Armen der Weichsel umgeben, was ein natürliches Verteidigungssystem bildete.
Im Jahr 1038 wurde die Burg auf dem Wawel-Hügel zu einer königlichen Residenz, was den Beginn der Bedeutung Krakaus als politisches und kulturelles Zentrum markierte. Die Stadt entwickelte sich rasch und wurde zu einem lebendigen Handelszentrum. Im 13. Jahrhundert war Krakau zu einer der bedeutendsten mittelalterlichen Städte Europas geworden, nicht nur als Handelszentrum, sondern auch als bedeutendes politisches und kulturelles Zentrum (Wikipedia).
Die Magdeburger Rechte und städtische Expansion
Ein entscheidender Moment in der Geschichte Krakaus war die Verleihung der Magdeburger Rechte im Jahr 1257, die den Hauptplatz (Rynek Główny) einrichteten und das Straßennetz der Stadt im Gittermuster anordneten. Dieses städtebauliche Vorhaben folgte auf Zerstörungen durch die Tatareneinfälle von 1241 sowie den darauf folgenden Überfällen von 1259 und 1287 (Krakow Wiki). Der Hauptplatz, der größte mittelalterliche Marktplatz Europas, wurde zum Mittelpunkt des sozialen, wirtschaftlichen und politischen Lebens der Stadt.
Auch die Stadtbefestigungen wurden in dieser Zeit verbessert, mit einer 3 km langen Verteidigungsmauer, die 46 Türme und sieben Haupttore umfasste. Diese Befestigungen wurden über zwei Jahrhunderte hinweg gebaut und boten einen robusten Schutz gegen Invasionen (Wikipedia).
Die goldene Ära unter Kasimir III. dem Großen
Die Herrschaft von König Kasimir III. dem Großen (1333-1370) wird oft als die goldene Ära von Krakau bezeichnet. Unter seiner Herrschaft blühte die Stadt wirtschaftlich und kulturell auf. Im Jahr 1364 gründete Kasimir III. die Jagiellonen-Universität, eine der ältesten Universitäten Europas, die zu einem Zentrum des Lernens und der intellektuellen Tätigkeit wurde (Krakow Wiki). Die Einrichtung der Tuchhallen (Sukiennice) förderte den Handel weiter und machte Krakau zu einem wichtigen Handelszentrum im mittelalterlichen Europa.
Einflüsse der Renaissance und des Barocks
Die Renaissance- und Barockzeit brachten bedeutende architektonische und kulturelle Entwicklungen in die Altstadt von Krakau. Die Renaissance-Tuchhallen im Hauptplatz wurden im 16. Jahrhundert wieder aufgebaut und sind auch heute noch ein zentrales Merkmal des Platzes, in dem Souvenirläden, Restaurants und Händlerstände untergebracht sind (Wikipedia). Der barocke Einfluss ist in den beeindruckenden Fassaden von Kirchen wie der Peter-und-Paul-Kirche in der Grodzka-Straße zu erkennen, die das erste barocke Gebäude in Polen war (The Travel Hack).
Niedergang und Transformation unter österreichischer Herrschaft
Die Teilungen Polens am Ende des 18. Jahrhunderts führten dazu, dass Krakau in das österreichische Reich eingegliedert wurde. Diese Zeit war durch einen Niedergang der Stadtentwicklung geprägt, da Krakau zu einer verschlafenen Grenzstadt unter österreichischer Herrschaft wurde (Krakow Wiki). Dennoch erlebte das 19. Jahrhundert bedeutende Veränderungen, darunter den Abriss der mittelalterlichen Stadtmauern und die Schaffung des Planty-Parks, eines Rings aus Parks und Gärten, die die Altstadt umgeben (Krakow Wiki).
20. Jahrhundert und Zweiter Weltkrieg
Die Altstadt von Krakau erlebte während des 20. Jahrhunderts bedeutende Ereignisse, insbesondere während des Zweiten Weltkriegs. Am 18. Januar 1945 traten die sowjetischen Streitkräfte in Krakau ein und zwangen die deutsche Armee zum Rückzug. Die Stadt wurde Teil der neu gegründeten Volksrepublik Polen (Wikipedia). Trotz des Krieges überstand das architektonische Design der Altstadt viele Katastrophen und behielt seine ursprüngliche mittelalterliche Form bei.
Moderne Ära und UNESCO-Anerkennung
Heute ist die Altstadt von Krakau ein lebendiges Viertel, das Besucher aus aller Welt anzieht. Es war einer der ersten Orte, die 1978 auf die ursprüngliche UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurden und als Historisches Zentrum von Krakau eingetragen sind (Lonely Poland). Die Altstadt ist auch eines der offiziellen nationalen Historischen Denkmäler Polens (Pomnik historii), die am 16. September 1994 ernannt wurde und vom Nationalen Denkmalamt Polens überwacht wird (Wikipedia).
Wichtige Sehenswürdigkeiten
Rynek Główny (Hauptmarktplatz)
Der Rynek Główny, oder Hauptmarktplatz, ist das Herz der Altstadt von Krakau und einer der größten mittelalterlichen Marktplätze Europas. Mit einer Größe von 200 mal 200 Metern ist er seit dem 13. Jahrhundert das kommerzielle, soziale und administrative Zentrum der Stadt. Der Platz ist von historischen Stadthäusern umgeben, von denen viele ihre mittelalterlichen Fundamente trotz ihrer neoklassizistischen Fassaden beibehalten haben. Zu den bemerkenswerten Wahrzeichen auf dem Platz gehört die Tuchhalle (Sukiennice), die Marienkirche und der Rathausturm (Wikipedia).
Öffnungszeiten & Tickets:
- Tuchhalle: Täglich von 10:00 bis 20:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
- Marienkirche: Wochentags von 11:30 bis 18:00 Uhr geöffnet. Eintritt kostet etwa 10 PLN.
- Rathausturm: Von 10:30 bis 18:00 Uhr geöffnet. Tickets kosten etwa 15 PLN.
Wawel-Königsschloss und Wawel-Kathedrale
Auf dem Wawel-Hügel thront der Komplex des Wawel-Königsschlosses und der Kathedrale, ein Symbol der polnischen nationalen Identität. Das Schloss, ein UNESCO-Welterbe, zeigt eine Mischung aus architektonischen Stilen, darunter romanische, gotische, Renaissance- und barocke Einflüsse. Besucher können die Staatsräume, privaten königlichen Apartments und die Schatzkammer und Waffenkammer erkunden.
Öffnungszeiten & Tickets:
- Wawel Schloss: Von 9:30 bis 17:00 Uhr geöffnet. Tickets kosten je nach Ausstellung zwischen 20 und 30 PLN (Wawel Official Site).
- Wawel Kathedrale: Von 9:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, einige Ausstellungen erfordern jedoch Tickets für 12 PLN.
Marienkirche
Die Marienkirche, gelegen am Hauptmarktplatz, ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Krakaus. Das Innere der Basilika ist ein Meisterwerk der gotischen Kunst und präsentiert eine atemberaubende blaue Decke, die mit goldenen Sternen verziert ist, sowie einen kunstvoll geschnitzten Holzaltar von Veit Stoß. Besucher können die 239 Stufen zum höheren Turm hinaufsteigen, um einen Panoramablick über die Stadt zu genießen (Krakow Wiki).
Öffnungszeiten & Tickets:
- Wochentags von 11:30 bis 18:00 Uhr geöffnet. Eintritt kostet etwa 10 PLN.
Jede Stunde spielt ein Trompeter das Hejnał mariacki vom höheren Turm, eine Tradition, die an einen Trompeter aus dem 13. Jahrhundert erinnert, der erschossen wurde, während er die Stadt vor einer Mongoleninvasion warnte. Das Trompetensignal endet abrupt in der Mitte des Tons, was den plötzlichen Tod des Trompeters symbolisiert.
Rynek-Untergrundmuseum
Unter dem Hauptmarktplatz liegt das Rynek-Untergrundmuseum, eine archäologische Stätte, die Einblicke in Krakaus mittelalterliche Vergangenheit bietet. Das Museum umfasst 6.000 Quadratmeter und verfügt über Fußbrücken, die über archäologische Ausgrabungen führen, elektronische Displays, Touchscreen-Computer und Hologramme. Zu den ausgestellten Artefakten gehören Tatarpfeilspitzen, Tonfiguren, Lederschuhe, Würfel, Perlen, Medaillen und ein 693 kg schwerer Handelsbleibarren (Wikipedia).
Öffnungszeiten & Tickets:
- Täglich von 10:00 bis 20:00 Uhr geöffnet. Eintritt kostet etwa 19 PLN.
Kazimierz-Viertel
Das Kazimierz-Viertel ist das historische jüdische Viertel von Krakau, bekannt für seine engen Gassen, malerischen Geschäfte und hübschen Synagogen. Zu den wichtigsten Attraktionen gehören die Remuh-Synagoge, die Alte Synagoge und die Hohe Synagoge, die alle Einblicke in das reiche jüdische Erbe der Stadt bieten.
Öffnungszeiten & Tickets:
- Remuh-Synagoge: Von 9:00 bis 16:00 Uhr geöffnet. Tickets kosten etwa 10 PLN.
- Alte Synagoge: Von 10:00 bis 14:00 Uhr geöffnet. Tickets kosten etwa 12 PLN.
- Hohe Synagoge: Von 10:00 bis 15:00 Uhr geöffnet. Tickets kosten etwa 10 PLN.
Kazimierz beherbergt auch das Oskar Schindler’s Factory Museum, das die bewegende Geschichte Krakaus während des Zweiten Weltkriegs erzählt. Das Museum zeigt Artefakte, Ausstellungen und persönliche Geschichten und bietet einen eindrucksvollen Einblick in die turbulente Vergangenheit der Stadt. Die lebendige Atmosphäre des Viertels mit seinen Cafés, Restaurants und kulturellen Veranstaltungen macht es zu einem lebhaften Ort zum Erkunden.
Barbakane und Florianstor
Die Barbakane ist eine gut erhaltene mittelalterliche Verteidigungsanlage, die einst den nördlichen Eingang zur Stadt schützte. Erbaut im späten 15. Jahrhundert, umfasst sie eine kreisförmige Festung mit sieben Türmen und Mauern, die bis zu drei Meter dick sind. Die Barbakane ist über einen überdachten Gang, der zum Florianstor führt, mit den Stadtmauern verbunden – dem Haupteingang zur Altstadt (Seekrakow).
Öffnungszeiten & Tickets:
- Barbakane: Von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Tickets kosten etwa 9 PLN.
- Florianstor: Von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Collegium Maius
Das Collegium Maius, Teil der Jagiellonen-Universität, ist das älteste Universitätsgebäude Polens. Gegründet im 14. Jahrhundert, war es seit Jahrhunderten ein Zentrum des Lernens und hat bedeutende Alumni hervorgebracht, darunter Nikolaus Kopernikus. Das Museum im Collegium Maius zeigt historische Artefakte, wissenschaftliche Instrumente und eine Sammlung mittelalterlicher Manuskripte (Krakow Wiki).
Öffnungszeiten & Tickets:
- Von 10:00 bis 14:20 Uhr geöffnet. Eintritt kostet etwa 15 PLN.
Tuchhallen
Die Tuchhallen sind ein zentrales Merkmal des Hauptmarktplatzes und seit dem 14. Jahrhundert ein Handelszentrum. Ursprünglich ein Zentrum des Tuchhandels, beherbergen sie heute Souvenirläden, Cafés und die Galerie der polnischen Kunst des 19. Jahrhunderts. Die Renaissance-Architektur der Halle mit ihren prächtigen Arkaden und dekorativen Fassaden macht sie zu einem markanten Wahrzeichen (Wikipedia).
Öffnungszeiten & Tickets:
- Tuchhalle: Täglich von 10:00 bis 20:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
- Galerie der polnischen Kunst des 19. Jahrhunderts: Geöffnet von 10:00 bis 18:00 Uhr. Tickets kosten etwa 20 PLN (Krakow Historical Museum Official Site).
Besucherinformation: Tickets und Öffnungszeiten
Besucher der Altstadt von Krakau können viele ihrer Attraktionen kostenlos erkunden, insbesondere die historischen Straßen und Plätze. Einige Sehenswürdigkeiten, wie das Wawel-Schloss und die Marienkirche, erfordern jedoch Eintrittskarten. Die Öffnungszeiten variieren je nach Attraktion, viele Orte öffnen jedoch gegen 9 Uhr morgens und schließen am frühen Abend. Es ist ratsam, die offiziellen Websites jeder Attraktion für die aktuellsten Informationen zu Tickets und Öffnungszeiten zu konsultieren (Krakow Wiki).
Reisetipps und nahegelegene Attraktionen
- Beste Reisezeit: Die beliebteste Reisezeit für Krakau liegt zwischen Juni und August, wenn das Wetter warm ist und die Parks in voller Blüte stehen. Dies ist jedoch auch die Haupttouristensaison, daher sind höhere Preise und längere Warteschlangen zu erwarten (Full Suitcase). Für eine weniger überlaufene Erfahrung könnten Sie in der Nebensaison im Frühling (April bis Mai) oder Herbst (September bis Oktober) besuchen.
- Unterkunft: Für eine zentrale Lage sollten Sie in der Altstadt selbst übernachten. Wenn Sie jedoch eine ruhigere Gegend bevorzugen, ist das Kazimierz-Viertel eine großartige Alternative und nur 10 bis 15 Gehminuten von der