
Umfassender Leitfaden für den Besuch des Cathédrale de Lausanne (Kathedrale von Lausanne), Schweiz
Datum: 14/06/2025
Einführung zur Cathédrale de Lausanne in Lausanne
Die Cathédrale de Lausanne, thront majestätisch auf dem Hügel der Cité, verkörpert die reiche Geschichte, die atemberaubende Architektur und die tiefgreifende kulturelle Bedeutung von Lausanne. Als Meisterwerk der hochgotischen Architektur ist sie mehr als nur ein religiöses Wahrzeichen; sie ist ein Zeugnis der Stadtentwicklung, ein Zentrum der Spiritualität und ein symbolträchtiger Ort, der über acht Jahrhunderte der Geschichte hinweg Zeuge wurde. Über die Jahrhunderte hinweg hat die Kathedrale bedeutende Umwälzungen miterlebt, von ihrer Weihe im 13. Jahrhundert bis zu ihrer Rolle als Brennpunkt der Reformation und heute als ein lebendiges Zentrum des Glaubens und der Kultur. Diese detaillierte Erkundung bietet Ihnen historische Einblicke, praktische Besuchertipps, Informationen zu Eintrittspreisen und Öffnungszeiten sowie Geheimtipps, um Ihre Reise zu einer unvergesslichen Erfahrung zu machen.
Inhaltsverzeichnis
- Historischer Überblick über die Cathédrale de Lausanne
- Architektonische Gestaltung und Merkmale
- Besuchererlebnis und praktische Informationen
- Kulturelle und spirituelle Bedeutung
- Häufig gestellte Fragen (FAQ)
- Zusammenfassung und Besuchertipps
- Referenzen und weiterführende Lektüre
Historischer Überblick über die Cathédrale de Lausanne
Ursprünge und erster romanischer Bau
Die Geschichte der Cathédrale de Lausanne beginnt im 6. Jahrhundert, als Bischof Marius den Bischofssitz offiziell von Avenches nach Lausanne verlegte. Ein erster romanischer Bischofspalast wurde auf dem heutigen Kathedralenhügel errichtet, der bereits seit der Römerzeit eine strategische Bedeutung hatte. Überreste einer früheren römischen Kultstätte sind unterhalb der Kathedrale zu finden, was auf die lange Geschichte sakraler Nutzung des Standorts hinweist.
Der Bau der gotischen Kathedrale
Beginnend im späten 11. Jahrhundert, wurde die romanische Kathedrale von Bischof Landri de Dammartin abgerissen, um Platz für eine imposantere gotische Kathedrale zu machen. Der Grundstein für die heutige Kathedrale wurde 1170 gelegt. Der Bau zog sich über mehr als 250 Jahre hinweg, geprägt von den künstlerischen und technischen Fortschritten der hochgotischen Periode. Die architektonische Vision war ambitiös: eine dreischiffige Basilika mit einem Querschiff und einem Chor mit Kapellenkranz, erbaut aus robustem Molasse-Sandstein. Die Kathedrale wurde 1275 von Papst Gregor X. in Anwesenheit von König Rudolf von Habsburg geweiht, obwohl die Bauarbeiten noch im Gange waren. Die Vollendung des Chores und des grossen Chorsexit-Fensters erfolgte erst im 14. und 15. Jahrhundert (vd.ch).
Reformation und nachfolgende Veränderungen
Die Reformation im Kanton Waadt im Jahr 1536 markierte einen Wendepunkt für die Kathedrale. Sie wurde zu einer reformierten Kultstätte, und viele ihrer religiösen Kunstschätze wurden entfernt oder zerstört. In den folgenden Jahrhunderten erlebte die Kathedrale verschiedene Renovierungen und Umbauten, darunter die teilweise Eindeckung mit Blei im 17. Jahrhundert und die Errichtung der aufwendigen neuen Kanzel im Barockstil Anfang des 18. Jahrhunderts.
Restaurierungsbemühungen und Erhaltung
Seit dem 19. Jahrhundert gab es verstärkte Bemühungen, die Kathedrale zu erhalten und ihren ursprünglichen Charakter wiederherzustellen. Bedeutende Renovierungsphasen fanden im späten 19. Jahrhundert statt, die sich auf die Beseitigung barocker Übermalungen und die Freilegung mittelalterlicher Fresken konzentrierten. Eine umfassende Restaurierung des Chores und der Kanzel war in den frühen 2000er Jahren angesagt. Diese Anstrengungen tragen dazu bei, das architektonische und historische Erbe der Kathedrale für zukünftige Generationen zu bewahren (lausanne.ch).
Architektonische Gestaltung und Merkmale
Außenarchitektur: Fassade und Türme
Die Cathédrale de Lausanne ist ein herausragendes Beispiel französischer Hochgotik, dessen vertikaler Schwung und zarte Pilaster die architektonische Meisterschaft ihrer Zeit demonstrieren.
- Westfassade: Die dreigeteilte Westfassade wird von zwei Türmen flankiert: dem Nordturm, der die Glocken beherbergt, und dem Südturm, der den berühmten “Nachtwächter”-Turm darstellt. Die Fassade ist reich mit Skulpturen geschmückt, die biblische Szenen und symbolische Figuren darstellen. Die Rosenfenster und die zahlreichen Fensteröffnungen sorgen für ein lichtdurchflutetes Inneres.
- Türme: Der Südturm, der “Tour de Beffroi” (Glockenturm), diente seit dem Mittelalter zur Überwachung und zur Verbreitung von Nachrichten oder Warnungen. Seit 1926 verkündet ein Turmwächter jede Nacht die alte Meldung “Il fait beau, il fait bon” (Es ist schön, es ist gut).
Innenraum: Kirchenschiff, Chor und Glasfenster
Das Innere der Kathedrale ist von einer beeindruckenden Weite und Erhabenheit geprägt, die typisch für gotische Sakralbauten sind.
- Kirchenschiff: Das breite Mittelschiff wird von einem Kreuzrippengewölbe überspannt, das sich bis zu einer Höhe von 28 Metern erstreckt. Die schlanken Säulen und die hoch aufragenden Bögen erzeugen ein Gefühl von Leichtigkeit und Spiritualität.
- Chor: Der Chorraum ist der heiligste Teil der Kathedrale und wird von einem kunstvollen Chorgestühl aus dem 15. Jahrhundert mit zahlreichen geschnitzten Figuren geziert.
- Glasfenster: Die Kathedrale ist berühmt für ihre umfangreichen und gut erhaltenen Glasfenster aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Besonders bemerkenswert ist das “Fenster des Jüngsten Gerichts” an der Westfassade und das “Monumental-Fenster” im Chor, welches Szenen aus dem Leben Jesu und Marias zeigt. Diese Fenster, hergestellt von führenden Glasmalern der Epoche, sind ein lebendiges Archiv mittelalterlicher Ikonografie und Farbkultur (lausanne.ch).
Die grosse Orgel und weitere musikalische Elemente
Die Cathédrale de Lausanne beherbergt eine beeindruckende grosse Orgel, die im 19. Jahrhundert von=<0xC2><0xA0>Kingen-Orgelbauer Daniel Rückers erbaut und seitdem mehrfach repariert und weiterentwickelt wurde. Sie ist bekannt für ihren reichen und vielfältigen Klang, der sowohl bei Gottesdiensten als auch bei Konzerten zum Einsatz kommt. An der Nordseite des Chores befindet sich der “Arme Teufel” (der Teufel), eine Steinfigur, die die Verlockung des Bösen darstellen soll und als Teil der mittelalterlichen Polychromie diente (petitfute.com).
Die berühmte Wassermeldung (La Vouivre)
Eines der eigenartigsten und faszinierendsten Merkmale der Kathedrale ist die Legende von La Vouivre, einer mythischen Schlange, deren Darstellung in verschiedenen Teilen des Gotteshauses zu finden ist. Die Legende besagt, dass La Vouivre das Böse repräsentiert, aber auch als Beschützerin und Quelle des Lebens gelten kann. Ihre Präsenz, oft in grotesken Darstellungen, ist ein lebendiger Ausdruck des mittelalterlichen Glaubens und der Volksfrömmigkeit (lausanne.ch).
Besuchererlebnis und praktische Informationen
Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Die Cathédrale de Lausanne ist das ganze Jahr über für Besucher geöffnet, mit Ausnahme von Gottesdiensten und speziellen Veranstaltungen.
- Öffnungszeiten: In der Regel täglich zugänglich, mit variierenden Stunden je nach Jahreszeit. Mittwochs und Samstags werden oft Gottesdienste abgehalten. Details auf der offiziellen Website (cath-lausanne.ch).
- Eintritt: Der Eintritt zur Kathedrale ist frei. Für den Besuch des Turms oder für spezielle Führungen können jedoch Gebühren anfallen.
Anreise und Zugänglichkeit
Die Kathedrale befindet sich im historischen Zentrum von Lausanne (La Cité).
- Öffentliche Verkehrsmittel: Nehmen Sie die Metro M2 bis zur Haltestelle “Ménilmontant” und gehen Sie die wenigen hundert Meter bergauf. Buslinien halten ebenfalls in der Nähe.
- Zu Fuss: Vom Bahnhof Lausanne aus ist die Kathedrale in etwa 15-20 Minuten zu Fuss erreichbar, allerdings bergauf.
- Auto: Mehrere Parkhäuser sind in der Nähe verfügbar, aber das Fahren durch die engen Gassen der Altstadt kann eingeschränkt sein.
- Zugänglichkeit: Der Zugang zur Kathedrale und zum Kirchenschiff ist für Personen mit eingeschränkter Mobilität gut geeignet. Der Aufstieg zum Turm ist jedoch nur über Treppen möglich und erfordert eine gewisse körperliche Fitness.
Besonderheiten: Turm und Touren
- Der Turm (Tour de Beffroi): Für einen atemberaubenden Panoramablick über Lausanne und den Genfer See können Besucher den Südturm besteigen (ca. 150 Stufen). Der Aufstieg wird mit einer 360-Grad-Sicht belohnt. Der Turmwächter ist in der Regel von Mai bis Oktober aktiv.
- Geführte Touren: Regelmässige Führungen, manchmal auch auf Deutsch, sind verfügbar und bieten tiefere Einblicke in die Geschichte, Architektur und Kunst der Kathedrale. Informationen zu Zeiten und Preisen finden Sie auf der offiziellen Webseite.
Fotografie und Verhaltensregeln
- Fotografie: Das Fotografieren im Kirchenschiff ist für den persönlichen Gebrauch gestattet, jedoch sind Blitzlicht und die Verwendung von Stativen nicht erlaubt, um andere Besucher oder die empfindlichen Glasfenster nicht zu stören.
- Verhalten: Die Kathedrale ist ein Ort des Gebets und der Besinnung. Besucher werden gebeten, sich ruhig zu verhalten und auf angemessene Kleidung zu achten.
Nahegelegene Attraktionen und Veranstaltungen
Die Cathédrale de Lausanne ist Teil des historischen Herzens von Lausanne. In unmittelbarer Nähe befinden sich:
- Château Saint-Maire: Das ehemalige bischöfliche Schloss, das heute als Sitz der Kantonsregierung dient.
- Place de la Palud: Der historische Marktplatz mit dem Rathaus und dem Gerechtigkeitsbrunnen.
- Musée Romain de Lausanne-Vidy: Zurück in die Römerzeit, etwas weiter entfernt, aber gut erreichbar.
- Festival de la Cité: Ein prestigeträchtiges jährliches Kulturfestival, das oft der Kathedrale und ihrer Umgebung neuen Glanz verleiht.
Kulturelle und spirituelle Bedeutung
Sakraler und nationaler Bedeutung
Die Cathédrale de Lausanne ist als reformierte Pfarrkirche ein zentraler Ort des Glaubens für die Bevölkerung des Kantons Waadt. Darüber hinaus ist sie ein nationales Denkmal von grösster Bedeutung und ein herausragendes Beispiel europäischer Kunst und Architektur. Sie gilt als einer der schönsten gotischen Bauten der Schweiz und ist ein wichtiger touristischer Anziehungspunkt. Die Kathedrale symbolisiert die reiche religiöse Geschichte der Region und ihre Entwicklung zu einem wichtigen politischen und kulturellen Zentrum.
Künstlerisches Erbe und Tradition
Die Kathedrale beherbergt ein aussergewöhnliches künstlerisches Erbe, das von grosser Bedeutung für die Kunstgeschichte ist. Die Glasfenster, die Skulpturen, das Chorgestühl und die Architektur selbst erzählen Geschichten aus dem Mittelalter und bewahren wertvolle Zeugnisse mittelalterlicher Handwerkskunst und Glaubenswelten (cath-lausanne.ch). Die fortlaufenden Restaurierungsarbeiten tragen dazu bei, dieses Erbe für die Nachwelt zu erhalten und zugänglich zu machen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
F: Wann ist die Cathédrale de Lausanne geöffnet? A: Die Kathedrale ist in der Regel täglich geöffnet, mit variierenden Öffnungszeiten je nach Jahreszeit und Wochentag. Gottesdienstzeiten können den Zugang einschränken. Aktuelle Informationen finden Sie auf der offiziellen Website.
F: Muss ich Eintritt bezahlen, um die Kathedrale zu besuchen? A: Der Eintritt in das Kirchenschiff ist in der Regel frei. Für den Besuch des Turms oder spezielle Führungen können Gebühren anfallen.
F: Kann ich Fotos in der Kathedrale machen? A: Ja, das Fotografieren für den persönlichen Gebrauch ist gestattet, jedoch ohne Blitz und Stativ, um die Gläubigen und die Kunstwerke zu respektieren.
F: Gibt es geführte Touren? A: Ja, es werden regelmässig geführte Touren angeboten, die tiefere Einblicke in die Geschichte und Architektur geben. Informationen zu Zeiten und Deutschsprachigkeit sind auf der offiziellen Website verfügbar.
F: Ist die Kathedrale für Rollstuhlfahrer zugänglich? A: Das Kirchenschiff ist zugänglich. Der Zugang zum Turm ist jedoch nur über Treppen möglich und nicht rollstuhlgerecht.
F: Was ist “La Vouivre”? A: La Vouivre ist eine mythische Schlange oder Dämon, deren Darstellungen in der Kathedrale zu finden sind und eine Rolle in mittelalterlichen volkstümlichen Erzählungen spielte.
Zusammenfassung und Besuchertipps
Die Cathédrale de Lausanne ist ein monumentales Zeugnis mittelalterlicher Baukunst und tiefgreifender historischer Entwicklung. Als eines der wichtigsten gotischen Bauwerke der Schweiz bietet sie nicht nur eine faszinierende architektonische Erfahrung, sondern auch einen Einblick in die spirituelle und kulturelle Geschichte der Region.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Besuch der Kathedrale sollte auf keiner Lausanne-Reise fehlen. Planen Sie genügend Zeit ein, um sowohl das beeindruckende Innere als auch, wenn möglich, den Turm zu erkunden. Nutzen Sie die geführten Touren, um das reiche Erbe vollständig zu erfassen. Die Lage im historischen Herzen von Lausanne macht sie ideal für eine Erkundung der Altstadt.
Besonders empfehlenswert sind:
- Besichtigung der beeindruckenden Glasfenster.
- Besteigung des Turmes für einen unschlagbaren Ausblick.
- Teilnahme an einer geführten Tour für tiefere Einblicke.
- Erkunden der umliegenden historischen Stätten wie Château Saint-Maire und Place de la Palud.
Um Ihren Besuch zu optimieren, prüfen Sie stets die aktuellen Öffnungszeiten und eventuelle besondere Veranstaltungen auf der offiziellen Website (cath-lausanne.ch).
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Referenzen und weiterführende Lektüre
- Cathédrale de Lausanne – Offizielle Website
- Lausanne.ch – Geschichte und Architektur der Kathedrale
- VD.ch – Denkmalschutz und Gebäudeinfrastruktur
- Petit Futé – Cathédrale Notre-Dame de Lausanne
- Wikipedia – Cathédrale de Lausanne
Entdecken Sie die majestätische Cathédrale de Lausanne und tauchen Sie ein in die reiche Geschichte und Kultur der Schweiz. Ihr Besuch wird durch die tiefe spirituelle Atmosphäre und die beeindruckende Architektur unvergesslich bleiben.