Den Witches’ Well besuchen: Öffnungszeiten, Tickets und historische Bedeutung in Edinburgh
Veröffentlichungsdatum: 17/08/2024
Einführung in den Witches’ Well
Der Witches’ Well in Edinburgh, Vereinigtes Königreich, dient als ein ernüchterndes Denkmal an eines der düstersten Kapitel der schottischen Geschichte: die Hexenprozesse und Hinrichtungen, die vom 15. bis zum 18. Jahrhundert stattfanden. Der Brunnen befindet sich am unteren Ende der Schloss-Esplanade, direkt unter dem ikonischen Edinburgh Castle. Dieses Denkmal erinnert an das tragische Schicksal von über 300 Frauen, die der Hexerei beschuldigt, brutal vor Gericht gestellt und auf Castlehill hingerichtet wurden (Explorial).
Der Brunnen selbst, entworfen von John Duncan und im Jahr 1894 von Sir Patrick Geddes in Auftrag gegeben, weist komplexe Bronzereliefs auf, die reich an Symbolik sind und als eindringliches Denkmal für diejenigen dienen, die unter der Paranoia und Angst dieser dunklen Ära litten (Wikipedia). In ganz Schottland wurden etwa 4.000 Menschen wegen Hexerei hingerichtet, wobei ein erheblicher Anteil dieser Prozesse in Edinburgh stattfand (Explorial).
Für moderne Besucher bietet der Witches’ Well eine einzigartige Gelegenheit, über vergangenes Unrecht nachzudenken und eines der geschichtsträchtigsten Gebiete Edinburghs zu erkunden. Egal ob man Geschichtsbegeisterter oder Gelegenheitsreisender ist, das Verständnis der Bedeutung des Witches’ Well kann das Erlebnis in Edinburgh erheblich bereichern.
Inhaltsübersicht
- Historischer Hintergrund
- Ursprünge und frühe Geschichte
- Hexenjagden in Schottland
- Der Castlehill-Reservoir
- Gestaltung und Beauftragung
- Gedenktafel und Inschrift
- Aufrufe zu einem neuen Denkmal
- Der breitere Kontext der Hexenprozesse
- Hinrichtungsmethoden
- Die letzte Verfolgung
- Bedeutung in der heutigen Zeit
- Besucherinformationen
- Öffnungszeiten
- Tickets
- Standort
- Sehenswürdigkeiten in der Nähe
- Barrierefreiheit
- Kulturelle Bedeutung
- Fazit
- FAQs
Historischer Hintergrund
Ursprünge und frühe Geschichte
Der Witches’ Well in Edinburgh ist ein eindringliches Denkmal an die dunkle Geschichte der Hexenprozesse und Hinrichtungen in Schottland. Der Brunnen befindet sich am unteren Ende der Schloss-Esplanade, unterhalb des Edinburgh Castle, und ist das einzige Denkmal dieser Art in der Stadt. Es erinnert an das tragische Schicksal von über 300 Frauen, die der Hexerei beschuldigt, vor Gericht gestellt und von Anfang des 15. Jahrhunderts bis Ende des 18. Jahrhunderts auf Castlehill hingerichtet wurden (Explorial).
Hexenjagden in Schottland
Während des Höhepunkts der Hexenjagden in der frühen Neuzeit kamen etwa 32 % der beschuldigten Hexen aus dem Gebiet Lothian, zu dem auch Edinburgh gehört (Wikipedia). Die Hexenjagden wurden durch eine Kombination aus religiösen Umwälzungen, politischer Instabilität und gesellschaftlichen Veränderungen angeheizt, was zu weit verbreiteter Paranoia und Angst vor Hexerei in ganz Europa führte. In Schottland wurden zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert etwa 4.000 Menschen wegen Hexerei hingerichtet, wobei viele Prozesse auf Castlehill stattfanden (Explorial).
Der Castlehill-Reservoir
Das Gebäude, an dem der Witches’ Well befestigt ist, wurde ursprünglich 1851 für den Castlehill-Reservoir errichtet. Dieses Gebäude ersetzte einen Vorgänger aus dem 17. Jahrhundert, der nach einem Parlamentsakt von 1624 gebaut wurde und frisches Wasser aus den nahegelegenen Pentland Hills in die Stadt brachte (Wikipedia). Der Reservoir war seit 1674 mit 12 Brunnen in der Stadt verbunden und blieb bis zu seiner Schließung 1992 in Betrieb. Später wurde es 1996 in die Tartan Weaving Mill umgewandelt (Wikipedia).
Gestaltung und Beauftragung
Der Witches’ Well wurde 1894 von Sir Patrick Geddes in Auftrag gegeben und von seinem Freund John Duncan entworfen. Das Bronzerelief zeigt eine Fingerhutpflanze, eine Schlange, die sich um die Köpfe von Hygeia, der griechischen Göttin der Gesundheit, und ihres Vaters Aesculapius, dem Gott der Medizin, windet (Wikipedia). Weitere Elemente des Brunnens sind Bäume, heilende Hände und das böse Auge. Der Wasserspeier, der heutzutage trocken ist, befindet sich unter dem Kopf der Schlange. Die römischen Ziffern für die Jahre 1479 und 1722 sind auf dem Brunnen eingraviert, um die Periode zu markieren, in der die meisten Hexen in Schottland verfolgt wurden (Wikipedia).
Gedenktafel und Inschrift
Die Gedenktafel über dem Brunnen wurde 1912 an der Wand angebracht. Die Inschrift lautet:
„Dieser Brunnen, entworfen von John Duncan, R.S.A., befindet sich in der Nähe der Stelle, an der viele Hexen auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden. Der böse Kopf und der ruhige Kopf bedeuten, dass einige ihr außergewöhnliches Wissen für böse Zwecke nutzten, während andere missverstanden wurden und ihren Mitmenschen nur Gutes wollten. Die Schlange hat die doppelte Bedeutung von Bösem und Weisheit. Der Fingerhutstrauch betont weiter die Doppelfunktion vieler gewöhnlicher Gegenstände“ (Wikipedia).
Die Inschrift wurde für ihre historische Ungenauigkeit kritisiert, insbesondere die Annahme, dass die Getöteten magische Kräfte besaßen (Wikipedia).
Aufrufe zu einem neuen Denkmal
Es gab wiederholte Aufrufe zu einem neuen, dauerhaften Denkmal für diejenigen, die der Hexerei beschuldigt wurden. Im Jahr 2016 forderte Edinburgh World Heritage ein neues Denkmal für Edinburgh, und 2017 forderten Dr. Julian Goodare von der University of Edinburgh und Professor Lynn Abrams von der University of Glasgow ein neues Denkmal für Schottland (Wikipedia). Diese Aufrufe wurden 2019 von Dr. Goodare und Louise Yeomans, Direktoren der Survey of Scottish Witchcraft, wiederholt (Wikipedia).
Der breitere Kontext der Hexenprozesse
Die Mehrheit der wegen Hexerei in Schottland beschuldigten Personen – etwa 85 % – waren Frauen. Im Gegensatz zu populären Vorstellungen ähnelten diese Frauen nicht den stereotypischen Halloween-Hexen des 21. Jahrhunderts und waren auch nicht übermäßig arm oder mittellos. Sie waren in der Regel Dienerinnen in wohlhabenden Familien oder die Ehefrauen von Handwerkern und Pachtbauern aus ländlichen Dörfern in den Lowlands (National Trust for Scotland). Ein Beispiel ist Isobel Gowdie aus Nairnshire, eine der bekanntesten beschuldigten Hexen Schottlands, die die Ehefrau eines Pachtbauern war. Ein weiteres Beispiel ist Bessie Weir, eine der sogenannten Hexen von Pollok, die die Ehefrau eines Webers aus Paisley war (National Trust for Scotland).
Hinrichtungsmethoden
Die Hinrichtungsmethoden für diejenigen, die der Hexerei beschuldigt wurden, waren brutal. Viele wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt, während andere gehängt wurden. Eine besonders grausame Methode bestand darin, die Hände und Füße der Beschuldigten zu binden und sie in den Nor’ Loch (heutzutage der Standort des Waverley Bahnhofs und der Princes Street Gardens) zu werfen. Wenn sie ertranken, galten sie als unschuldig; wenn sie überlebten, waren sie als Hexen „überführt“ und wurden anschließend getötet (Culture Trip).
Die letzte Verfolgung
Die letzte Verfolgung wegen Hexerei in Schottland fand 1727 in Dornoch statt, wo Janet Horne die letzte Person auf den Britischen Inseln war, die wegen Hexerei hingerichtet wurde. Ihre Tochter schaffte es jedoch zu entkommen. Das britische Parlament hob das schottische Hexengesetz von 1563 im Jahr 1736 auf, zusammen mit dem entsprechenden Hexengesetz in England (Edinburgh Guide).
Bedeutung in der heutigen Zeit
Heute dient der Witches’ Well als Erinnerung an Edinburghs dunklere Tage und steht als Zeugnis dafür, wie weit die Gesellschaft in Bezug auf Verständnis und Toleranz gekommen ist. Es ermutigt Besucher, über ihre eigenen Einstellungen zu Angst und Vorurteilen nachzudenken, während sie denen huldigen, die vor vielen Jahren zu Unrecht beschuldigt wurden (Explorial).
Besucherinformationen
- Öffnungszeiten: Der Witches’ Well kann zu jeder Tageszeit besucht werden, da er sich im Freien befindet.
- Tickets: Es gibt keine Eintrittsgebühr für den Besuch des Witches’ Well.
- Standort: Am unteren Ende der Schloss-Esplanade, unterhalb des Edinburgh Castle.
- Sehenswürdigkeiten in der Nähe: In der Nähe des Witches’ Well können Sie weitere Sehenswürdigkeiten wie das Edinburgh Castle, die Royal Mile und die Princes Street Gardens erkunden.
- Barrierefreiheit: Die Stätte ist für Besucher mit Mobilitätseinschränkungen zugänglich, obwohl das umliegende Gelände uneben sein kann.
Fazit
Der Witches’ Well ist ein kraftvolles historisches Denkmal, das eine turbulente Periode in der Geschichte Schottlands einfängt. Durch das Verständnis seines Hintergrunds und seiner Bedeutung können Besucher eine tiefere Wertschätzung für diesen einzigartigen Ort gewinnen. Ob Sie Geschichtsenthusiast oder Gelegenheitsreisender sind, der Besuch des Witches’ Well bietet die Gelegenheit, über vergangenes Unrecht nachzudenken und den Fortschritt der Gesellschaft zu erkennen. Vergessen Sie nicht, die nahen Sehenswürdigkeiten zu erkunden und in die reiche Geschichte Edinburghs einzutauchen.
FAQs
- Was sind die Besuchszeiten des Witches’ Well? Der Witches’ Well kann jederzeit besucht werden, da er sich im Freien befindet.
- Brauche ich Eintrittskarten, um den Witches’ Well zu besuchen? Nein, es gibt keine Eintrittsgebühr für den Besuch des Witches’ Well.
- Wo befindet sich der Witches’ Well? Er befindet sich am unteren Ende der Schloss-Esplanade, unterhalb des Edinburgh Castle.
- Gibt es Sehenswürdigkeiten in der Nähe? Ja, nahegelegene Sehenswürdigkeiten sind das Edinburgh Castle, die Royal Mile und die Princes Street Gardens.
- Ist der Witches’ Well barrierefrei? Ja, die Stätte ist zugänglich, aber das umliegende Gelände kann uneben sein.
Quellen und weiterführende Literatur
- Wikipedia contributors. (2023). Witches’ Well, Edinburgh. Wikipedia, The Free Encyclopedia. Wikipedia.
- National Trust for Scotland. (2023). The Myths of Witches. National Trust for Scotland.
- Explorial. (2023). Edinburgh: The Witches’ Well. Explorial.
- Edinburgh Guide. (2023). Witches’ Well. Edinburgh Guide.
- Culture Trip. (2023). The Haunting Story Behind the Witches’ Well in Edinburgh. Culture Trip.