
Umfassender Leitfaden für den Besuch der 75 mm Schneider-Danglis 06/09 in Kiew, Ukraine
Datum: 15.06.2025
Einleitung: Die 75 mm Schneider-Danglis 06/09 – Ein Fenster in die Militärgeschichte
Die Feldkanone 75 mm Schneider-Danglis 06/09 ist ein Zeugnis militärischer Innovationen des frühen 20. Jahrhunderts und des sich wandelnden Kurses der europäischen Geschichte. Ursprünglich aus einer Partnerschaft zwischen der französischen Firma Schneider et Cie und dem griechischen Ingenieur Panagiotis Danglis entstanden, führte dieses Artilleriegeschütz wichtige Fortschritte ein, wie ein hydro-pneumatisches Rückstoßsystem und eine Spreizlafette, die die Beweglichkeit und Feuerleistung auf dem Schlachtfeld erheblich verbesserten.
Ursprünglich entwickelt, um den Anforderungen der Balkankriege und des Ersten Weltkriegs gerecht zu werden, wurde die Kanone von europäischen Armeen – darunter die von Griechenland, Russland, Rumänien und anderen – weit verbreitet eingesetzt und fand in einigen der bedeutendsten Konflikte der Ära Verwendung. Heute steht sie als erhaltenes Artefakt im Nationalen Museum für die Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg in Kiew und bietet Besuchern eine einzigartige Gelegenheit, sowohl den technologischen Fortschritt als auch das militärische Erbe der Region zu erleben.
Dieser Leitfaden beleuchtet die Ursprünge, technischen Merkmale und die Einsatzgeschichte der Kanone sowie praktische Informationen für Ihren Besuch – erörtert den Museumsstandort, die Öffnungszeiten, Eintrittspreise, Barrierefreiheit und Experten-Tipps. Ob Sie ein Liebhaber der Militärgeschichte, ein Pädagoge oder ein Reisender sind, der die historischen Stätten Kiews entdecken möchte, dieser Artikel stattet Sie mit allem aus, was Sie benötigen, um die anhaltende Bedeutung der Schneider-Danglis 06/09 zu würdigen (Nationales Museum für die Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg, Military Factory, Landships.info).
Ursprünge und Entwicklung: Eine französisch-griechische Zusammenarbeit
Die Schneider-Danglis 06/09 entstand aus dem Bedarf an einem modernen, mobilen Artilleriegeschütz. Major Panagiotis Danglis, ein griechischer Artillerieoffizier, konzipierte das Design erstmals 1893 mit dem Ziel, eine leichte Kanone für bergiges Gelände zu schaffen. Das französische Unternehmen Schneider fertigte den Prototyp zwischen 1905 und 1906, nachdem Danglis das Unternehmen von seiner innovativen Vision überzeugt hatte (en.wikipedia.org, en-academic.com).
Nach Vergleichen mit konkurrierenden Designs, insbesondere denen von Krupp aus Deutschland, nahm die griechische Armee 1909 offiziell die verbesserte Version 06/09 ab. Der Ruf der Kanone verbreitete sich schnell, was zu ihrer Übernahme durch mehrere europäische Armeen und zur Lizenzenfertigung in Russland führte (military-history.fandom.com).
Technische Spezifikationen und Innovationen
Die 75 mm Schneider-Danglis 06/09 war für ihre Zeit ein technisches Wunderwerk und kombinierte Feuerkraft, Tragbarkeit und innovatives Rückstoßmanagement:
- Kaliber: 75 mm L/16,7
- Rohrlänge: 1,25 Meter
- Gewicht (im Einsatz): 616 kg
- Maximale Reichweite: 5.800 Meter (hochexplosiv), 5.000 Meter (Schrapnell)
- Mündungsgeschwindigkeit: 350 m/s
- Höhenrichtbereich: +19° 8′ bis -7° 4′
- Schwenkbereich: 4° 30′
- Lafette: Zerlegbar für den Transport durch Packtiere
- Rückstoßsystem: Hydro-pneumatisch
- Panzerungsstärke: 4 mm
Diese Merkmale machten die Kanone effektiv in bergigem und unterschiedlichem Gelände und ermöglichten eine schnelle Einsatzbereitschaft und hohe Feuergeschwindigkeiten (bulgarianartillery.it).
Einsatzgeschichte: Von den Balkankriegen bis zur Ukraine
Früher Dienst
Nachdem die 75 mm Schneider-Danglis 06/09 1912-1913 erstmals von der griechischen Armee eingesetzt wurde, bewährte sie sich unter rauen Bedingungen und unterstützte Infanterieaktionen und die Bekämpfung von Befestigungsanlagen (Griechische Militärgeschichte).
Erster Weltkrieg und danach
Mit Beginn des Ersten Weltkriegs dehnte sich die Produktion der Kanone aus. Russland, Serbien, Bulgarien und Finnland nutzten die Schneider-Danglis, wobei Russland auch Lizenzversionen bei den Putilov-Werken in St. Petersburg herstellte. Ihr fortgesetzter Einsatz in nachfolgenden Konflikten, darunter der Griechisch-Türkische Krieg und der Zweite Weltkrieg, unterstreicht ihre Zuverlässigkeit und Anpassungsfähigkeit (Encyclopedia of Artillery).
Dienst in der Ukraine
Während der Russischen Revolution und des ukrainischen Unabhängigkeitskriegs wurde die Kanone von verschiedenen Fraktionen eingesetzt, darunter die Rote Armee und antibolschewistische Kräfte. Ihre Präsenz in der Ukraine spiegelt die turbulente Militärgeschichte der Region und die fließende Bewegung von Waffen durch Osteuropa wider (Ukrainische Militärgeschichte).
Die 75 mm Schneider-Danglis 06/09 in Kiew: Museumsausstellung und Erhaltung
Das Nationale Museum für die Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg beherbergt eine sorgfältig restaurierte 75 mm Schneider-Danglis 06/09, die neben einer beeindruckenden Sammlung von Artillerie und militärischer Ausrüstung ausgestellt ist. Die Kanone dient als greifbares Bindeglied zur komplexen Militärgeschichte der Ukraine und zum breiteren Kontext des europäischen Krieges (Museums-Website).
Restaurierungsteams haben die charakteristischen Merkmale der Kanone erhalten und sichergestellt, dass Besucher Originalkomponenten, einschließlich des Rückstoßsystems und des Verschlussmechanismus, beobachten können. Laufende Erhaltungsmaßnahmen erhalten ihren Zustand für Bildungs- und Erinnerungszwecke (Restaurierungsprojekte des Kiewer Museums).
Praktische Besucherinformationen
Standort und Anfahrt
- Adresse: Lawra Straße 27, Kiew, Ukraine
- Zugang: Leicht erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Metrostation Arsenalna, Bus/Obus), Taxi oder Auto. Parkplätze sind vorhanden, an belebten Tagen jedoch begrenzt.
Besuchszeiten
- Dienstag–Sonntag: 10:00–18:00 Uhr (letzter Einlass 17:00 Uhr)
- Montag: Geschlossen
- Hinweis: Die Öffnungszeiten können an Feiertagen oder bei Sonderveranstaltungen variieren; prüfen Sie die Aktualisierungen auf der offiziellen Website.
Tickets und Eintritt
- Erwachsene: 100 UAH (~2,50 $)
- Studenten/Rentner: 60 UAH (~1,50 $)
- Kinder unter 7 Jahren: Kostenlos
Tickets können am Eingang oder online über das Ticketportal des Museums erworben werden.
Barrierefreiheit
- Rollstuhlgerecht: Gepflasterte Wege, Rampen und kostenlose Rollstuhlverleihe.
- Beschilderung: Ukrainisch und Englisch, mit einigen Braille- und taktilen Karten.
- Audioguides: In mehreren Sprachen erhältlich.
Führungen und Bildung
- Führungen: Verfügbar auf Ukrainisch, Englisch und Russisch. Vorab buchen oder am Informationsschalter (Tour-Details).
- Audioguides: In mehreren Sprachen mietbar, darunter Englisch, Deutsch und Französisch.
- Workshops: Für Schulklassen und Familien, die sich auf Artillerietechnologie und Geschichte konzentrieren.
Besuchereinrichtungen
- Toiletten, Kantine mit Flussblick, Souvenirladen, kostenloses WLAN und Erste-Hilfe-Station.
- Persönliche Fotografie ist gestattet; professionelle Ausrüstung erfordert eine vorherige Genehmigung (Fotoregelung).
Tipps für einen lohnenswerten Besuch
- Beste Reisezeit: Frühling und Herbst für angenehmes Wetter.
- Kombinieren Sie Besuche: Nahegelegene Attraktionen sind die St. Dormitio-Lawra von Kiew (Kyiv Pechersk Lavra) (UNESCO-Welterbe), das Mutter-Heimat-Denkmal und das Holodomor-Museum (Museums-Website).
- Navigation: Klare Beschilderung und Karten; Museumsmitarbeiter sind hilfsbereit und mehrsprachig.
- Barrierefreiheit: Das Gelände ist gut für Besucher mit Behinderungen geeignet; Assistenztiere sind erlaubt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
F: Was sind die Besuchszeiten? A: Dienstag bis Sonntag, 10:00–18:00 Uhr (letzter Einlass 17:00 Uhr); montags geschlossen.
F: Wie kaufe ich Tickets? A: Am Eingang oder online über die offizielle Website.
F: Sind Führungen auf Englisch verfügbar? A: Ja, und eine Vorabreservierung wird empfohlen.
F: Ist das Museum rollstuhlgerecht? A: Ja, mit gepflasterten Wegen, Rampen und Rollstuhlverleihen.
F: Darf ich Fotos von der Kanone machen? A: Ja, für den persönlichen Gebrauch. Professionelle Setups benötigen eine vorherige Genehmigung.
Kulturelle und geschichtliche Bedeutung
Die 75 mm Schneider-Danglis 06/09 ist mehr als nur Kriegsausrüstung – sie ist ein Symbol des technologischen Fortschritts des frühen 20. Jahrhunderts, der internationalen Zusammenarbeit und der komplexen Militärgeschichte Osteuropas. Ihre Präsenz in Kiews Museumslandschaft unterstreicht die Rolle der Ukraine als Schnittstelle von Konflikten und Innovation (Military Factory, Military History Journal).
Die Ausstellung der Kanone fördert die Reflexion über die Opfer des Krieges und die anhaltende Bedeutung von Erinnerung und Frieden. Bildungsprogramme und interaktive Exponate vertiefen dieses Engagement für Besucher aller Altersgruppen.
Planen Sie Ihren Besuch und bleiben Sie auf dem Laufenden
- Kontakt: +380 44 285-94-52 | [email protected] (Museums-Website)
- App: Laden Sie die Audiala App herunter für interaktive Karten, Audioguides und Updates.
- Soziale Medien: Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit #WWIIMuseumKyiv und folgen Sie den offiziellen Kanälen des Museums für Neuigkeiten über Veranstaltungen und Ausstellungen.
Zusammenfassung: Machen Sie Ihren Kiew-Besuch unvergesslich
Ein Besuch der 75 mm Schneider-Danglis 06/09 im Nationalen Museum für die Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg eröffnet ein Fenster zu einer entscheidenden Ära des technologischen und historischen Wandels. Die Zugänglichkeit des Ortes, die Bildungsangebote und die Nähe zu anderen wichtigen Attraktionen machen es zu einem Muss für jeden, der das militärische Erbe der Ukraine verstehen möchte. Planen Sie voraus, erkunden Sie das vielfältige Angebot des Museums und nehmen Sie sich Zeit, die miteinander verbundenen Geschichten zu reflektieren, die die Region geprägt haben.
Aktuelle Informationen und weiterführende Lektüre finden Sie unter den unten aufgeführten offiziellen Quellen.
Referenzen und weiterführende Literatur
- Military Factory
- Landships.info
- Nationales Museum für die Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg
- Griechische Militärgeschichte
- Encyclopedia of Artillery
- Ukrainische Militärgeschichte
- Military History Journal
- Bulgarian Artillery
- Military History Fandom
- Wikipedia