Umfassender Leitfaden zum Besuch des National Holocaust Monument in Ottawa, Kanada
Datum: 04.07.2025
Einleitung
Das National Holocaust Monument in Ottawa ist ein tiefgreifendes Zeugnis des Gedenkens, der Bildung und der Widerstandsfähigkeit. Dieser Ort wurde geschaffen, um die sechs Millionen jüdischen Opfer und unzähligen Überlebenden des Holocaust zu ehren. Er ist sowohl ein Ort der Trauer als auch ein Leuchtfeuer, das Toleranz, Menschenrechte und Wachsamkeit gegenüber Hass fördert. Die Verwirklichung des Denkmals war das Ergebnis leidenschaftlicher Basisarbeit – insbesondere durch Laura Grosman – die zur Verabschiedung des Gesetzes C-442 im Jahr 2011 führte, welches die Schaffung des ersten permanenten nationalen Holocaust-Gedenkstätte Kanadas vorschrieb (Wikipedia; Kiddle).
Das vom renommierten Architekten Daniel Libeskind entworfene Denkmal besteht aus sechs dreieckigen Betonvolumen, die eine längliche Davidsternform bilden und Verlust, Hoffnung und jüdische Identität symbolisieren. Evokative fotografische Wandgemälde von Edward Burtynsky und eine durchdachte Landschaftsgestaltung vertiefen die Besucher in Reflexion und Lernen (Libeskind.com; Canada.ca). Strategisch günstig an der Kreuzung von Wellington und Booth Streets in LeBreton Flats gelegen – gegenüber dem Canadian War Museum und in der Nähe des Parliament Hill – ist dieser Ort in das Gefüge der kanadischen Hauptstadt und ihrer demokratischen Ideale eingebettet (TCLF).
Dieser umfassende Leitfaden bietet wichtige Informationen für den Besuch, beleuchtet die historische und architektonische Bedeutung des Denkmals, hebt Bildungsprogramme hervor und gibt praktische Reisetipps für ein bedeutungsvolles und respektvolles Erlebnis.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Hintergrund und legislative Grundlage
- Besuch des National Holocaust Monument: Wichtige Informationen
- Architektonische Vision und Symbolik
- Bildungs- und Kulturprogramme
- Zeitgenössische Herausforderungen: Vandalismus und Antisemitismus
- Reisetipps und Besucherhinweise
- Häufig gestellte Fragen (FAQ)
- Schlussfolgerung
- Bleiben Sie in Verbindung und weitere Ressourcen
Historischer Hintergrund und legislative Grundlage
Ursprünge und legislative Bemühungen
Der Impuls zur Schaffung des Denkmals ging von Laura Grosman aus, einer Studentin der University of Ottawa und Enkelin eines Holocaust-Überlebenden, die sich im Parlament für die Anerkennung des Bedarfs an einer nationalen Gedenkstätte einsetzte. Ihre Kampagne führte zur Einführung und Verabschiedung des Gesetzes C-442, auch bekannt als National Holocaust Monument Act, das 2011 einstimmig verabschiedet wurde. Dieses Gesetz machte Kanada zur letzten alliierten Nation, die eine nationale Holocaust-Gedenkstätte einrichtete, und übertrug der National Capital Commission die Verantwortung für deren Instandhaltung (Wikipedia; Kiddle; Archello).
Standortwahl und Design
Der gewählte Standort an der Wellington und Booth Streets wurde aufgrund seiner symbolischen Lage gewählt, die die Erinnerung an den Holocaust mit der demokratischen und militärischen Geschichte Kanadas verbindet. Ein internationaler Designwettbewerb führte zur Auswahl des Teams von Daniel Libeskind, dessen Vision “Landschaft des Verlusts, der Erinnerung und des Überlebens” sechs hoch aufragende dreieckige Volumen umfasst, die einen länglichen Davidstern bilden (Canada.ca). Das multidisziplinäre Team umfasste den Landschaftsarchitekten Claude Cormier, den Künstler Edward Burtynsky, die Kulturplaner von Lord Cultural Resources und die Holocaust-Gelehrte Doris Bergen.
Bau und Einweihung
Nach mehreren Jahren der Planung und des Baus wurde das Denkmal am 27. September 2017 mit einer Zeremonie eröffnet, an der Überlebende, Würdenträger und der Premierminister teilnahmen. Die National Capital Commission beaufsichtigt das Denkmal, während jährliche Gedenkveranstaltungen wie der Internationale Tag des Gedenkens an den Holocaust und Yom HaShoah mit Gemeindepartnern koordiniert werden (HolocaustMonument.ca).
Besuch des National Holocaust Monument: Wichtige Informationen
Öffnungszeiten und Eintritt
- Täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet (einige Quellen geben 9:00 bis 18:00 Uhr an; prüfen Sie offizielle Quellen auf saisonale Änderungen).
- Der Eintritt ist frei; es werden keine Tickets benötigt.
Barrierefreiheit
Das Gelände ist vollständig barrierefrei, mit gepflasterten Wegen und Rampen für Besucher mit Mobilitätseinschränkungen.
Anfahrt
- Befindet sich an der Ecke Wellington und Booth Streets, 1918 Chaudière Crossing, LeBreton Flats.
- Erreichbar mit OC Transpo-Bussen und Radwegen.
- Begrenzte Parkmöglichkeiten auf der Straße vorhanden; öffentliche Verkehrsmittel werden zu Stoßzeiten empfohlen.
Sehenswürdigkeiten in der Nähe
- Canadian War Museum (gegenüber)
- Parliament Hill
- Canadian Museum of History
- ByWard Market
Besuchereinrichtungen
Obwohl keine Toiletten oder Besucherzentren vor Ort vorhanden sind, bietet die zentrale Lage des Denkmals einfachen Zugang zu Einrichtungen in der Nähe. Bänke und Informationstafeln sind vor Ort vorhanden.
Architektonische Vision und Symbolik
Design und Materialien
Daniel Libeskind’s Design besteht aus sechs dreieckigen Betonvolumen, die einen länglichen Davidstern bilden, ein starkes Symbol jüdischer Identität und Widerstandsfähigkeit (Libeskind.com). Der vor Ort gegossene Beton vermittelt ein Gefühl von Beständigkeit und Feierlichkeit, während die sich überschneidenden Formen Bewegung und Besinnung fördern.
Symbolische Merkmale
- Davidstern-Grundriss: Die Anlage des Denkmals bezieht sich auf das jüdische Symbol, das sowohl Verlust als auch Hoffnung repräsentiert.
- Treppe der Hoffnung: Von der Versammlungsfläche zu einer oberen Plaza ansteigend, symbolisiert die Treppe die Reise der Überlebenden und ihre Integration in die kanadische Gesellschaft (e-architect.com).
- Fotografische Wandgemälde: Monochromatische Bilder von Holocaust-Stätten von Edward Burtynsky sind in die Mauern gemeißelt und verbinden die Gegenwart mit der Erinnerung an Gräueltaten.
- Sich entwickelnde Landschaft: Einheimische Nadelbäume und felsiges Gelände symbolisieren Widerstandsfähigkeit und Wachstum.
Beleuchtung
Focus Lighting entwarf die Beleuchtung, um eine kontemplative Nachtatmosphäre zu schaffen, wobei die “Treppe der Hoffnung” als Leuchtfeuer dient, das vom Parliament Hill aus sichtbar ist (e-architect.com).
Bildungs- und Kulturprogramme
Holocaust-Bildungsförderung und Partnerschaften
Das Denkmal ist ein zentraler Knotenpunkt für die Holocaust-Bildung, unterstützt vom Centre for Holocaust Education and Scholarship (CHES). CHES organisiert den Holocaust Education Month, Fortbildungen für Lehrer und Gemeindeprogramme (CHES; Canadian Heritage).
Die NHM IWalk App
Die in Zusammenarbeit mit CHES, Liberation75 und der USC Shoah Foundation entwickelte IWalk App bietet zweisprachige, interaktive Touren mit Berichten von Überlebenden, Unterrichtsplänen und Erklärungen zur Symbolik des Denkmals durch seine Schöpfer (Lord Cultural Resources).
Schul- und Gemeinschaftsprogramme
Das NHM ist ein Ziel für Schulausflüge und Gemeindebesuche mit Ressourcen und Programmen zur Förderung von Dialog und Reflexion über Antisemitismus und Menschenrechte (CHES; CIJA).
Gedenkveranstaltungen
Jährliche Zeremonien, insbesondere am Internationalen Tag des Gedenkens an den Holocaust und an Yom HaShoah, bringen Überlebende, Familien und die Öffentlichkeit zum Gedenken und zur Bildung zusammen (Canadian Heritage).
Auszeichnungen
Seit seiner Eröffnung hat das Denkmal zahlreiche Auszeichnungen für sein Design und seine Bildungsprogramme erhalten, darunter Anerkennungen von Architekten- und Lichtdesignorganisationen (Libeskind.com).
Zeitgenössische Herausforderungen: Vandalismus und Antisemitismus
Im Juni 2025 wurde das Denkmal mit roter Farbe und Graffiti beschmiert, eine Straftat, die von führenden Politikern und Gemeindemitgliedern umgehend verurteilt wurde (SaskToday; Ottawa Citizen; Lethbridge News Now). Dieser Vorfall, inmitten des wachsenden Antisemitismus, unterstreicht die anhaltende Notwendigkeit der Holocaust-Bildung und Wachsamkeit (Ottawa Citizen Opinion; CBC Ottawa).
Reisetipps und Besucherhinweise
- Beste Besuchszeiten: Wochentags morgens für ein ruhigeres Erlebnis.
- Kleidung dem Wetter anpassen: Das Denkmal ist im Freien; das Klima Ottawas kann wechselhaft sein.
- Respektvolles Verhalten: Bewahren Sie eine besinnliche Haltung und Stille, insbesondere in der Nähe der Gedenkstätten.
- Fotografie: Gestattet, sollte jedoch andere Besucher nicht stören.
- Barrierefreiheit: Das Gelände ist für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen vollständig zugänglich.
- Nutzen Sie die IWalk App: Verbessern Sie Ihren Besuch mit Berichten von Überlebenden und interpretativen Inhalten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
F: Wie sind die Öffnungszeiten? A: Täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet, wobei einige Quellen 9:00 bis 18:00 Uhr angeben. Informieren Sie sich auf der offiziellen Website über die aktuellen Öffnungszeiten.
F: Fallen Eintrittsgebühren an? A: Nein, der Eintritt ist frei.
F: Ist das Denkmal barrierefrei? A: Ja, es ist für Besucher mit Behinderungen voll zugänglich.
F: Gibt es geführte Touren? A: Gelegentlich werden Touren angeboten; prüfen Sie die Zeitpläne auf CHES oder der offiziellen Seite.
F: Darf ich fotografieren? A: Ja, respektvolles Fotografieren ist erwünscht.
F: Gibt es Toiletten oder ein Besucherzentrum? A: Nein, aber nahegelegene Einrichtungen in der Innenstadt sind zugänglich.
Schlussfolgerung
Das National Holocaust Monument ist mehr als eine Gedenkstätte; es ist ein lebendiges Symbol des Gedenkens, der Bildung und des Engagements gegen Hass. Durch den Besuch, die Nutzung von Bildungswerkzeugen wie der IWalk App und die Teilnahme an Gedenkveranstaltungen tragen die Besucher dazu bei, die Erinnerung und die Lehren des Holocaust für zukünftige Generationen lebendig zu halten.
Planen Sie noch heute Ihren Besuch, um eine der bedeutendsten Stätten Ottawas zu erleben und ein Erbe zu ehren, das uns auffordert, uns zu erinnern, zu lernen und zu handeln.
Bleiben Sie in Verbindung und weitere Ressourcen
- National Holocaust Monument, Wikipedia
- National Holocaust Monument, Kiddle
- National Holocaust Monument, Canada.ca
- National Holocaust Monument, Libeskind.com
- National Holocaust Monument, TCLF
- Center for Holocaust Education and Scholarship (CHES)
- IWalk National Holocaust Monument
- Ottawa Citizen, Artikel über Vandalismus
- SaskToday, Nachrichten über Vandalismusvorwürfe